Weiterhin zurückhaltend bleibt Wissenschaftsminister Töchterle bei der Schaffung einer Linzer Medizin-Uni.

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Wien/Linz - Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) reagiert auf die Unterstützung von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) für die Linzer Medizinuni zurückhaltend. Zwar stimmt Töchterle in Sachen Neuregelung der Finanzierung der Universitätskliniken ("Klinischer Mehraufwand") seiner Parteifreundin "vollinhaltlich zu". Ob es tatsächlich eine medizinische Fakultät an der Johannes Kepler-Uni geben wird, lässt er aber offen.

Die etwaige Umsetzung hänge von mehreren Faktoren ab, heißt es in einer Stellungnahme des Wissenschaftsministeriums. So sei eine medizinische Fakultät "sehr kostenintensiv", auch der Bedarf sei zu prüfen. Für die von Oberösterreich ins Treffen geführte Sicherung der ärztlichen Versorgung ist demnach nicht nur eine eigene Fakultät entscheidend, sondern auch die Attraktivierung des Arztberufes am Land.

Im Wissenschaftsministerium verweist man diesbezüglich auf die Gespräche mit den Vertretern des Landes Oberösterreich. Mitte Februar ist der nächste Termin geplant. Ziel der Gespräche ist demnach, die tatsächlichen Kosten einer neuen Fakultät zu berechnen. Um die Einbettung in den österreichischen Hochschulplan zu gewährleisten, will Töchterle auch die Hochschulkonferenz in ihrer nächsten Sitzung damit befassen.

Bestätigt wird von Töchterle, dass die Vorarbeiten für eine Neuregelung der Finanzierungsvereinbarungen mit den bestehenden Unikliniken in Wien, Graz und Innsbruck bereits laufen. Hier werde es ab 2015 eine "weitreichende Umstellung" geben. Die Bezahlung des "klinischen Mehraufwandes" durch den Bund müsse an allen Standorten einheitlich, transparent, objektiv und nachvollziehbar sein, um das bestehende Konfliktpotenzial auszuräumen. (APA, 3.2.2013)