München - Der Prozess gegen die mutmaßliche Rechtsextremistin Beate Zschäpe und vier Helfer der Terrorvereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) soll Mitte April vor dem Oberlandesgericht (OLG) München beginnen. Der zuständige Senat beabsichtige, am 17. April mit den Verhandlungen zu beginnen, sagte eine OLG-Sprecherin am Freitag. Das Verfahren ist demnach zunächst bis zum 16. Jänner 2014 terminiert.

Das Gericht hatte die Anklage gegen Zschäpe und die vier anderen Angeklagten zuvor in vollem Umfang zugelassen. Zschäpe wird unter anderem Mittäterschaft an zehn Morden sowie schwere Brandstiftung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Die Morde sollen von den verstorbenen Neonazis Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos begangen worden sein. Die beiden NSU-Mitglieder hatten laut Anklage aus Ausländerhass neun Geschäftsleute mit ausländischen Wurzeln getötet und eine Polizistin in Heilbronn erschossen.

Vor dem OLG müssen sich zudem Ralf W. und Carsten S. wegen Beihilfe zum Mord verantworten, weil sie Böhnhardt und Mundlos die Mordpistole, eine Ceska 83 mit Schalldämpfer, besorgt haben sollen. Angeklagt ist darüber hinaus Andre E. wegen Beihilfe zu einem Sprengstoffanschlag des NSU in Köln sowie Holger G. wegen Unterstützung des NSU in drei Fällen. (APA, 1.2.2013)