Wien/Eisenstadt - Die Wiener Polizei wird keine schwach frequentierten Posten in der Nacht schließen. Eine Prüfung der Sachlage habe ergaben, dass "der Aufwand größer wäre als der Nutzen", sagte Manfred Rheintaler, Leiter des Pressestelle der Bundespolizeidirektion, am Donnerstag.

Die Nachtschließung der kolportierten 20 Posten sei auch nicht konkret geplant gewesen: "Wir standen erst am Beginn der Überlegungen." Die verwaisten Stellen hätten etwa mit einer Notfalltaste via Gegensprechanlage mit dem Polizei-Notruf verbunden werden müssen. Die Gewerkschaft feierte die Entscheidung in einer Aussendung als "gemeinsamen Erfolg der Personalvertretung, des Bürgermeisters sowie vielen Bezirksvorstehern". Weiter geprüft wird von der Polizei die Verwaltungszusammenlegung einiger Kommissariate. "Wir müssen uns das noch genau anschauen", so Rheintaler.

Zusätzliche "Dorfpolizisten" im Burgenland

Im Burgenland hingegen werden die Kapazitäten der Polizei sogar aufgestockt. Der sogenannte "Dorfpolizist" erlebt dort ab Freitag ein Comeback. Unter dem Titel "Lokaler Sicherheitsmanager" startet am 1. Februar ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium. Das teilte der Landespolizeidirektor des Burgenlandes, Hans-Peter Doskozil, am Donnerstag mit. Das Projekt sehe vor, dass pro burgenländischen Bezirk jeweils von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 19 Uhr eine zusätzliche Streife eingerichtet werde, die in den Gemeinden zu Fuß auf Streife gehen und mit der Bevölkerung und den Verantwortungsträgern in den Dialog treten sollen.

Grund für das Projekt sei die Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls. Denn obwohl nur 1,9 Prozent der Straftaten in Österreich im Burgenland passieren, fühlen sich die Bewohner des östlichsten Bundeslandes laut einer Studie nach den Wienern am unsichersten, so Doskozil. Die neuen Dorfpolizisten sollen der Gemeinde bzw. am Gemeindeamt zu gewissen Zeiten, also in Sprechstunden, als Ansprechpartner für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. (APA/red, 31.1.2013)