Die Anrainer wollen eine Obergrenze von neun Flugbewegungen pro Stunde erreichen.

Foto: BARBARA GINDL

Salzburg - Betriebsrat und Industrie stellen sich hinter den Salzburger Flughafen und kritisieren die Angriffe der Anrainerschutzverbänden. Ein Unternehmen mit 1500 Arbeitsplätzen dürfe nicht durch "populistische Störaktionen" bedroht werden.

Die Anrainerschutzverbände aus Salzburg und Bayern erstatteten Anzeige gegen den Flughafen, da Anbauten trotz fehlender Umweltverträglichkeitsprüfung in Betrieb seien, und drohten mit einer Blockade der Flughafenzufahrt. Sie fordern eine Deckelung der Flugbewegungen auf neun pro Stunde statt bisher 20 nach Innsbrucker Vorbild und eine Einschränkung der Betriebszeiten.

Kritik der Industriellenvereinigung

Dass die Sprecherin der Salzburger Anrainer, Astrid Rössler, gleichzeitig auch Spitzenkandidatin der Grünen ist, stößt bei der Industriellenvereinigung auf Kritik. Die IV-Salzburg-Geschäftsführerin Irene Schulte kann es sich nur mit dem Wahlkampf erklären, "warum jemand einem so bedeutenden Infrastrukturknoten bewusst wirtschaftlichen Schaden zufügen und damit Arbeitsplätze gefährden will".

Die Belegschaft des Flughafen setzt sich gegen die "öffentlichen Anfeindungen einiger weniger" mit einem offenen Brief zur Wehr: "Wir sind nicht gewillt, Spielball von politisch motivierten Kräften jenseits und diesseits der Grenze zu sein." Gleichzeitig betont der Betriebsrat, dass sämtliche Anlagen des Flughafens "selbstverständlich rechtskonform betrieben werden". (Stefanie Ruep, DER STANDARD, 30.1.2013)