Schneeschuhwandern, jetzt! Ungefähr wo weiss ich schon, aber den genauen Weg weiss ich noch nicht. Hinterstoder in Oberösterreich soll schön sein.

Foto: Gerald Henzinger

Also fahre ich mitsamt den Schneeschuhen und Schistöcken hin.

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Ahnungslos zuversichtlich betrete ich die Touristeninformation in Hinterstoder. "Ich will mit den Schneeschuhen wandern. Wo gibts sichere Wege? Ja, schön soll es auch noch sein."

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Ich möchte gerne ans Ende des Steyrtales gehen. "Da könnens nur auf die Poppenalm rauf", rät man mir im Infobüro. Klingt viel versprechend. Mit jedem Kilometer wird das Tal enger. Beinahe bedrohlich stehen links und rechts von der Straße die angeschneiten Felswände des Toten Gebirges.

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Nach etwa 10 Kilometer ist Schluss mit dem Auto. Jetzt heißt es wandern. Der Schnee ist flauschig und weich. Mit jedem Schritt versinken die Füße darin. Ein schönes Gefühl. Dass ich nicht der einzige bin, sagen mir die unzähligen Spuren im Schnee. Trotzdem kommt mir nur hin und wieder ein Tourengeher entgegen.

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Eine Stunde benötige ich bis zur Poppenalm. Keine Bestzeit, denn laut Beschilderung sollte das in 45 Minuten erledigt sein. Meine Enttäuschung über diese sportliche Verfehlung hält sich allerdings in Grenzen, werde ich doch mit einer geballten Ladung an winterlicher, ja beinahe kitschiger Landschaft belohnt.

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Eine ganz leichte Brise lässt den gitzernden Schnee von den Bäumen herunter gleiten. Ich brauche mich beim Fotografieren nicht beeilen. Der Schnee fällt langsam und gibt mir Zeit den richtigen Bildausschnitt zu finden.

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Das Steyrtal ist hier je nach Ansicht zu Ende oder am Anfang. Wer weiter will, muss diese Berge überwinden. Einen Weg gibt es dafür: den Salzsteig.

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Ein bisschen Sonne bekommen die Bäume ab. Schon fünf Minuten später wird sie hinter dem Berg verschwunden sein.

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Über die Lawinengefahr habe ich mich noch im Tal informiert. "Heute kannst da rauf!" wurde mir gesagt. Gleich hinter der Poppenalm wird es steiler. Ein Stück werde ich noch gehen.

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Kurze Pause. Ich erfahre von anderen Schitourengehern, dass der "Kleine Brieglersberg" ohne Probleme zu besteigen sei. Der wäre mit rund 2.000 Meter ein gefahrenfreies Ziel. Das nächstemal vielleicht.

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In diesen engen Tälern verschwindet die Sonne früher als anderswo und ich mache mich auf den Rückweg. Nochmal vorbei an der Poppenalm. Übrigens: Der Name hat nichts mit dem gleichlautenden Vulgärverb zu tun.

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Den Abstieg schaffe ich in 45 Minuten. Genauso lange wird wohl auch die Windschutzscheibe zum Auftauen brauchen. Das Talende vom Steyrtal und die Poppenalm sind bestens geeignet für alle, die eine nette Tour machen wollen. (Gerald Henzinger, derStandard.at, 29.1.2013)

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