Die "Neptune Pine" läuft mit einer angepassten Android-Version namens "Leaf OS". Es basiert auf der Version 4.0 "Ice-Cream Sandwich" des Google-OS.

Foto: Neptune

Eine Sportler-App soll dabei helfen, bei den eigenen Aktivitäten den Überblick zu behalten.

Foto: Neptune

Zentrum der Bedienung ist der Lockscreen, der auch prominent die Uhrzeit wiedergibt.

Foto: Neptune

Der große Erfolg der "Pebble" auf Kickstarter hat eine kleine Welle an ähnlichen Produkten nach sich gezogen. Zu den Interessanteren gehört die "Neptune Pine", des kanadischen Start-ups Neptune. Sie soll im Gegensatz zur "Pebble" nicht nur eine Smartphone-Erweiterung sein, sondern eine All-in-One-Lösung auf Basis von Android bieten.

Android-basiertes Leaf OS, drei Speichergrößen

Zum Einsatz kommt dabei nicht Android in der Form, in der man es kennt, sondern eine spezialisierte Abwandlung unter dem Namen "Leaf OS". Sie basiert, wie die Entwickler im Interview mit dem WebStandard erklären, auf der Version 4.0 "Ice-Cream Sandwich" des Google-Betriebssystems. Das Gerät soll die Funktionalitäten eines Smartphones, auch Telefonie, in Armbanduhr-Format bieten.

Die Bedienelemente werden dabei auf einem 2,5 Zoll-Touchscreen untergebracht, der mit 432 x 240 Pixel eine Dichte von 202 PPI erreicht. Das Gerät setzt auf einen 1-GHz-Prozessor nach ARM Cortex-A9 Architektur und wird je nach Modell mit acht, 16 oder 32 GB an Speicherplatz ausgerüstet sein.

Mit GPS, Pulsmesser und Kompass

Ebenfalls dabei sind ein Pulsmesser, GPS und ein digitaler Kompass. WiFi und 3G sorgen für Internetzugang, Bluetooth 4.0 und USB 2.0 für Konnektivität zum Rechner und Zubehör - ein Bluetooth-Headset wird beigelegt. Der 800 mAh-Akku soll, auch dank des kleinen Displays, bis zu fünf Stunden Gesprächszeit und 120 Stunden Standby ermöglichen.

Kamera und Sportler-App

Zum Start wird eine Reihe an Standard-Apps - vom Browser bis zum Videoplayer - vorinstalliert sein, die für das Gerät optimiert sind. Sportler können mit einem eigenen Programm ihren Herzschlag, Laufgeschwindigkeit, Kalorienvebrauch, Strecken und Routen im Überblick behalten.

Auch Fotoaufnahmen werden möglich sein, da die "Pine" mit einer 5-Megapixel starken "Recondite" Kamera ausgestattet ist. Diese ist unauffällig auf der Seite des Gerätes neben dem Armband angebracht, sodass Fotos auch sehr unauffällig geschossen werden können. Wer ein Bild macht, könnte auch genau so gut gerade nach der Uhrzeit sehen.

Knackpunkt Interface

Eine besondere Herausforderung wird aufgrund des kleinen Screens die Bedienung darstellen. Auch die Entwickler sind sich dessen bewusst, dass hier ein Knackpunkt für Gedeih oder Verderb der Smartwatch liegt.

Im Zentrum des Konzeptes liegt das Neptune-Logo, ein umkreister Punkt, der als Bedienelement in alle wichtigen Apps integriert werden soll. "Am Lockscreen fungiert er als Trennung zwischen Stunde und Minute. Das äußere Kreisfragment dreht sich alle 60 Sekunden um den Punkt und fungiert damit als Sekundengeber". In anderen Programmen dient er beispielsweise als Kompassnadel.

Vier-Wege-Lockscreen

Der Bildschirm kann durch Berühren und ziehen des Kreises - ähnlich wie es bei Android gehandhabt wird - entsperrt werden und ermöglicht auch Direktzugriff auf verschiedene Funktionen. Das Schieben nach rechts führt zur App-Übersicht, unten liegen Wecker und Stoppuhr, links die Nachrichtenübersicht und oben der Schnellzugriff auf die Kamera.

Play Store-Anbindung geplant

Neben eigens angepassten Apps arbeitet Neptune auch daran, die Uhr an Googles Play Store anzubinden, sodass Nutzer den Funktionsumfang mit weiteren Programmen aus dem umfassenden Sortiment erweitern können. Es existieren bereits erste Prototypen der Smartwatch, aufgrund des frühen Entwicklungsstandes möchten die Entwickler derzeit aber noch keine Fotos zeigen.

Kleinstes Modell für 250 Euro

Die Neptune Pine soll es im dritten Quartal auf den Markt schaffen und kann bereits reserviert werden. Der aktuell geschätzte Verkaufspreis liegt zwischen 335 und 395 kanadischen Dollar (derzeit 250 bis 290 Euro). Die Reservierung ist weltweit möglich. (gpi, derStandard.at, 28.01.2013)