Journalisten in Ägypten werden nach Angaben von Menschenrechtlern zunehmend in ihrer Arbeit behindert und bedroht. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) kritisiert, wird in Ägypten inzwischen rigoroser gegen kritische Journalisten vorgegangen als unter dem ehemaligen Machthaber Hosni Mubarak.

Zwei Tage vor dem geplanten Deutschlandbesuch des ägyptischen Staatschefs Mohammed Mursi dürfe die Gleichschaltung der staatlichen Medien nicht aus dem Blick geraten. Dem IGFM zufolge hat Mursi Schlüsselpositionen ägyptischer Medien mit Vertretern der Muslimbruderschaft besetzt und kritische Journalisten aus den staatlichen Medien verdrängt.

Keine Verurteilungen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte am Montag die Untersuchung des Todes von Demonstranten in Ägypten. "Präsident Mursi hat diejenigen, die während der Revolution um den 25. Jänner 2011 umgekommen sind, immer wieder gewürdigt. Aber er hat nur sehr wenig getan, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", so der Generalsekretär von Amnesty International Österreich, Heinz Patzelt am Montag in einer Aussendung.

Rund 840 Personen sind laut der NGO in jener Zeit getötet worden, mindestens 6.600 wurden zum Teil schwer verletzt. Kein einziger ranghoher Offizier oder Sicherheitsbeamter sei jedoch bisher für die Ermordung oder Verletzung von Demonstrierenden verurteilt oder bestraft worden, kritisierte Amnesty. (APA, 28.1.2013)