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Die PC-Hersteller hätten zu wenige attraktive Geräte im Angebot, so Microsoft

Foto: apa

Für die unerwartet schlechten Verkaufszahlen von Windows 8 gibt Microsoft nun den PC-Herstellern die Schuld. Wie die  "The Register" berichtet, wirft Microsoft den Herstellern vor, nicht genug attraktive Windows-8-Tablets auf den Markt gebracht zu haben.

Unzufriedenheit bei Microsoft

PC-Hersteller wollen diese Anschuldigung jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Sie behaupten, dass ein Befolgen von Microsofts Hardware-Anforderungen und das Raufschrauben der Produktion zu überteuerten Geräten geführt hätten, die die Konsumenten weder gewollt noch verstanden hätten. In diversen Meetings mit den Herstellern habe Microsoft bereits seine Unzufriedenheit geäußert und die PC-Hersteller dafür verantwortlich gemacht. Im vierten Quartal hat Microsoft eigenen Angaben zufolge 60 Millionen Lizenzen von Windows 8 verkauft, Lizenzen für Hardware-Hersteller eingeschlossen.

Anforderungen

Die Unternehmen, die Windows-8-Geräte bauen, müssen bestimmte Anforderungen von Microsoft erfüllen, um die volle Kapazität des neuen Betriebssystems ausnutzen zu können. Dazu gehören bestimmte Spezifikationen des Touch-Interface, Ultrabooks, Hybrid-Laptops und einfache Notebooks. 

Microsoft-Manager frustriert

Die enttäuschenden Verkaufszahlen von Windows 8 führen nun dazu, dass Microsoft im nächsten Monat den Launch des neuen Betriebssystems neu auflegt. Am 9. Februar wird dazu das Intel-basierte Surface Pro in den USA und Kanada seinen Verkaufsstart erleben - ohnehin später als ursprünglich geplant. Quellen aus der Produktionskette haben laut "The Register" behauptet, Microsoft plane einen kompletten Relaunch von Windows 8. Unter anderem, weil das Unternehmen die "ignorierten" Hardware-Anforderungen der PC-Hersteller ausmerzen will. Bei den Microsoft-Managern sei die Frustration mittlerweile auf einem relativ hohen Level.

Microsoft will keine Schuld haben

Die Schuld für die schlechten Verkaufszahlen wollen die Hersteller jedoch nicht ganz allein auf sich nehmen. Microsoft hat ihnen zufolge vor allem darin versagt, den Kunden das neue Interface nahezubringen. Auch die Vernachlässigung des europäischen Marktes sei nicht unwesentlich daran beteiligt gewesen. Eine Quelle aus der Zulieferkette meint, Microsoft wolle die eigene Schuld nicht eingestehen und behaupte nun, die Hersteller würden nicht genügend Touch-Geräte zur Verfügung stellen. 

Windows 8 zu kompliziert?

Acer-Chef Jim Wong wiederum hat Heise zufolge Bedenken geäußert, dass Windows 8 zu kompliziert sei. "Die Menschen verstehen das System nicht. Dabei müssen wir ihnen nun helfen", sagte Wong. Die schlechten Absatzzahlen am Laptop-Markt seien unter anderem Windows 8 zuzuschreiben. (red, derStandard.at, 28.1.2013)