Berlin/Wien - Ein Österreicher und ein Deutscher müssen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland für mehrere Jahre ins Gefängnis. Das Berliner Kammergericht verurteilte am Freitag einen 23-jährigen Österreicher zu sechs Jahren und neun Monaten Haft, ein 27-jähriger Deutscher muss für neun Jahre ins Gefängnis.

Die Anklage hatte den Islamisten vorgeworfen, sich als Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida nach einer Kampfausbildung im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet am Krieg auch gegen Angehörige der internationalen ISAF-Schutztruppe beteiligt zu haben.

Mitglieder in Europa rekrutiert

Der Österreicher Maqsood L. war am 16. Mai 2011 in Berlin aufgrund eines Europäischen Haftbefehls der österreichischen Justiz verhaftet worden. Anfang Juni 2011 wurde gegen ihn wegen mutmaßlicher Unterstützung der terroristischen Vereinigung "Deutsche Taliban Mujaheddin" (DTM) ein Haftbefehl in Deutschland erlassen.

Der 27-jährige Deutsche Yusuf O. soll die DTM mitgegründet haben. Er soll sich 2010 Al-Kaida angeschlossen und Maqsood L. kennengelernt haben. Beide bekamen dann laut Anklage von einem Al-Kaida-Führungsmitglied den Auftrag, in Europa Geld für die Organisation zu sammeln und neue Mitglieder und Unterstützer zu rekrutieren.

Laut der Wochenzeitung "Falter" ist Maqsood L. während seiner Zeit beim österreichischen Bundesheer als Vertreter der muslimischen Rekruten der Garde auch internationalen Medien Rede und Antwort gestanden. (APA/red, derStandard.at, 25.1.2013)