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Kim Dotcom hat vor, rechtliche Schritte gegen die GEMA einzuleiten

Foto: ap

Erst vor wenigen Tagen hat Kim Schmitz alias Kim Dotcom seinen neuen Dienst "Mega" der Öffentlichkeit präsentiert. Eine Showeinlage folgte bei der offiziellen Presseveranstaltung der anderen. In nur wenigen Tagen konnte sich Dotcom bereits über eine User-Anzahl von mehreren Millionen freuen. Doch scheinbar war nicht jeder über die neue Plattform so glücklich. Die deutsche Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte - kurz GEMA - hat bei YouTube interveniert und das offizielle Video der Veranstaltung entfernen lassen, sodass es für deutsche Nutzer nicht erreichbar war.

Eigene Inhalte

Kim Dotcom hat sich auf Twitter empört gezeigt und nach eigenen Angaben das Video in Absprache mit YouTube wieder verfügbar gemacht. Er droht der GEMA nun mit rechtlichen Schritten. Beim Aufruf des Videos war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Meldung zu finden, dass das Video aufgrund einer Urheberrechtsverletzung offline genommen wurde. Doch Dotcom beteuert, alle musikalischen Inhalte stammen aus seiner Produktion. Lediglich ein Künstler hat eigene Musik aufgeführt, dessen Zustimmung zur Veröffentlichung Dotcom allerdings habe. Das Video hatte zum Zeitpunkt der GEMA-Intervention bereits mehrere Hunderttausend Views erreicht.

Aufsehen in der Vergangenheit

Die deutsche GEMA hatte schon in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. So wollte die Gesellschaft eine Urheberrechtsabgabe für das Vorlesen aus Kinderbüchern und hat auch die Ausschaltung von Musik veranlasst, die einer Creative Commons Lizenz unterliegt. Aufgrund eines Streits mit der GEMA ist Deutschland auch das einzige Land, in dem der weltweit bekannte Song "Gangnam Style" für YouTube-Nutzer lange nicht verfügbar war.

Update 25.1.2013: GEMA-Pressemitarbeiterin Gaby Schilcher hat sich in der Zwischenzeit an den WebStandard gewandt und beteuert, dass die GEMA nicht "irgendwelche Videos auf YouTube sperren" lässt. "Abgesehen von 12 Titeln eines Musterprozess hat die GEMA hier noch nie in diese Richtung agiert", so Schilcher. YouTube würde die Videos selbst sperren und die Schuld der GEMA in die Schuhe schieben. Sie verweist zudem auf die Unterlassungsklage, die die GEMA gegen YouTube eingereicht hat. (iw, derStandard.at, 24.1.2013)