Bild nicht mehr verfügbar.

Ulrich Seidl ("Paradies: Liebe").

Foto: APA/Pfarrhofer

Bild nicht mehr verfügbar.

Merkatz und Tiesel mit ihren Auszeichnungen.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Ulrich Seidls "Paradies: Liebe" hat sich am Mittwochabend bei der dritten Verleihung des österreichischen Filmpreises in den wichtigsten Kategorien durchgesetzt: Das Drama um eine in Kenia nach Liebe und körperlicher Befriedigung suchende Mittfünfzigerin wurde als bester Film, Seidl als bester Regisseur und Hauptdarstellerin Margarethe Tiesel hochverdient als beste Darstellerin ausgezeichnet.

Florian Flickers Dreiecksdrama "Grenzgänger", mit sieben Nominierungen Favorit für den nichtdotierten Branchenpreis, konnte ebenso drei Auszeichnungen für sich verbuchen (bestes Drehbuch, beste Musik, beste Kamera). Als bester Dokumentarfilm wurde Gerold Igor Hauzenbergers Arbeit über den Tierschützer-Justizfall, "Der Prozess", prämiert. Der Regisseur dankte mit der längsten Rede des Abends. 

Im Mainstream angekommen

Nach einem trägen Beginn, bei dem man ein wenig zu ausgiebig die Verdienste des heimischen Films pries, wurde bei der Verleihung ansonsten meist auf das Gebot der Kürze geachtet. Mit der Übersiedlung der Veranstaltung ins Wiener Rathaus dürfte der Preis nun endgültig im Mainstream angekommen sein. Dass Michael Hanekes fünfmal Oscar-nominierter Film "Amour" ("Liebe") nicht ins Rennen ging - der Regisseur wollte einer jüngeren Generation den Vorrang lassen -, fiel nicht weiter auf.

Neu hinzugekommen ist dafür die Auszeichnung für den besten Kurzfilm, der an Catalina Molinas pointiertes Drama um ein junges Paar, "Unser Lied", ging. Wie ein Preis für das Lebenswerk wirkte die Auszeichnung von Karl Merkatz als bestem Hauptdarsteller ("Anfang 80"), was mit großem Beifall honoriert wurde. Die Vorjahrespreisträger Ursula Strauss und Thomas Schubert übergaben die von Valie Export gestaltete Trophäe an ihre Nachfolger. (kam, DER STANDARD, 24.1.2013)