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Timoschenko-Anhänger demonstrieren in Kiew mit Plakaten mit einer Abbildung Präsident Janukowitschs mit einem Einschussloch auf der Stirn. Timoschenkos Tocher unterstellt Janukowitsch "vorsätzlichen Mord" an ihrer Mutter.

Foto: Reuters/Garanich

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Timoschenkos Anwalt Sergei Wlasenko beantwortet bei einer Pressekonferenz in Kiew eine Journalistenfrage.

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Kiew - Die Tochter der inhaftierten ukrainischen Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat Staatschef Viktor Janukowitsch um Gnade für ihre wegen Amtsmissbrauch verurteilte Mutter gebeten. "Ich bitte Sie nur um eines: Bitte töten Sie meine Mutter nicht", forderte Jewgenia Timoschenko am Montag in einem offenen Brief an den Präsidenten sowie mehrere Regierungsvertreter. Für sie sei klar, dass die ukrainischen Behörden nicht wollten, dass ihre Mutter weiterlebe, schrieb die 32-Jährige in dem von der Partei der Politikerin verbreiteten Schreiben. Es handle sich um "vorsätzlichen Mord".

Die frühere ukrainische Regierungschefin verbüßt derzeit eine mehrjährige Haftstrafe, zu der sie im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs verurteilt worden war. Sie hat angeblich Rückenbeschwerden und wird deshalb immer wieder von Ärzten aus Berlin behandelt. Aus Protest gegen den in ihren Augen politisch motivierten Prozess trat sie bereits mehrmals in Hungerstreik und verweigerte jede medizinische Behandlung.

Am Freitag war Timoschenko zudem offiziell mit Mordvorwürfen konfrontiert worden. Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte, die Politikerin werde verdächtigt, den Mord an dem Abgeordneten Jewgen Schtscherban im Jahr 1996 organisiert zu haben. Sie soll den Mord gemeinsam mit Ex-Regierungschef Pawlo Lasarenko in Auftrag gegeben haben. Bei einem Schuldspruch droht ihr lebenslange Haft. (APA, 21.1.2013)