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Der mit Abstand populärste Fußballverein im Land hat keinen Mäzen, der die Löcher stopft.

Foto: APA/ ANDREAS PESSENLEHNER

Wien - Der SK Rapid Wien hat das Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Minus von fast 3,3 Millionen Euro abgeschlossen. Dies hat das Internetportal www.90minuten.at anhand der Geschäftsberichte der Bundesliga-Vereine beim KSV 1870 analysiert. Mit Ausnahme von Rapid sowie der Admira und des WAC, die beide ein relativ geringes Minus verbuchten, bilanzierten 2011/12 alle Oberhaus-Clubs positiv.

In Hütteldorf wird beklagt, dass es hierzulande nicht möglich sei, mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, wenn die Teilnahme an einem internationalen Bewerb nicht gelingt und man ohne Mäzen dafür aber mit einem gewissen Risiko in eine Saison startet.

"Diese bittere Pille mussten auch wir jetzt schlucken, obwohl wir im Vergleich zur Saison 2010/11 die Einnahmen aus dem nationalen Bewerb deutlich steigern konnten und schon in der laufenden Spielzeit auf einem guten Weg sind, das entstandene negative Eigenkapitel zu reduzieren", so General Manager Werner Kuhn.

Risiko von 2 bis 3 Millionen Euro pro Saison

Aus dem negativen Jahresergebnis von 3,29 Millionen Euro resultiert ein negatives Vereinskapital von 1,8 Millionen Euro, da Rapid in vergangenen Saisonen durch Teilnahme an der Europa-League und Transfererlöse Gewinne verbuchen konnte.

Die Grün-Weißen verweisen darauf, dass jede Saison mit einem Risiko von 2 bis 3 Millionen Euro in Angriff genommen werde und 2011/12 durch das Verpassen eines internationalen Bewerbes jegliche Europacupeinnahmen ausfielen und im Gegensatz zu vergangenen Saisonen dieses Mal auch kein Plus aus Transfergeschäften lukriert werden konnte. Überdies wirke sich auch ein Rückgang der Einnahmen aus dem Merchandising negativ aus, der wiederum auf die Absenz im europäischen Geschäft zurückzuführen ist.

Inkludiert im Ergebnis ist auch eine Rückstellung in der Höhe von 450.000 Euro für einen drohenden Ausfall einer Transferzahlung der Glasgow Rangers für Nikica Jelavic. Nach aktuellem Stand dürfte diese Rückstellung allerdings in der Bilanz der laufenden Saison wieder großteils aufgelöst werden. 

Höhere Einnahmen bei nationalen Bewerben

Im Vergleich zur vorangegangenen Saison 2010/11 konnten jedoch die Ergebnisse aus dem nationalen Bewerb um fast 1,8 Millionen Euro gesteigert werden. Der Transfersaldo jedoch lag mit 468.000 Euro im negativen Bereich, ein Jahr zuvor konnte ein Plus von 2,7 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

Aufgrund der Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase hoffen die Rapidler in der laufenden Saison 2012/13 zumindest ausgeglichen zu bilanzieren, auch wenn die Einnahmen aus dem internationalen Bewerb aufgrund des "Geisterspiels" gegen Rosenborg nicht so hoch sein werden wie in der Saison 2010/11. (hon, derStandard.at, 21.1.2013)