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Mathematik - ein Fach, das für viele Schüler eine Qual ist.

Foto: APA/dpa/Friso Gentsch

München/Wien - Motivation ist ein wichtigerer Faktor für Leistungszuwachs im Fach Mathematik als Intelligenz. Das zeigt eine Langzeitstudie der Universität München (LMU) und der Uni Bielefeld, die im Fachblatt "Child Development" veröffentlicht wurde. "Ein verblüffendes Ergebnis dieser Studie ist, dass der entscheidende Faktor für Leistungszuwachs nicht ist, wie schlau jemand ist, sondern wie motiviert er ist und wie er lernt", schreiben die Forscher um Kou Murayama (LMU). 

Für die Studie wurden die Mathematikleistungen von rund 3.500 Schülern von Hauptschulen, Gymnasien und Realschulen in Bayern fünf Jahre lang untersucht: Von der 5. bis zur 10. Klasse wurden jährlich deren Leistungen getestet, dazu kamen Intelligenztest am Ende der 5. und 7. Klasse sowie Befragungen zur Motivation der Schüler und zu deren Lernstrategien.

Intelligenz nicht entscheidend

Die Ergebnisse zeigen, dass es nur bei jungen Schülern einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Mathematikleistungen gibt, für Leistungszuwachs ist Intelligenz hingegen gar nicht entscheidend. Bei den Lerntechniken zeigte sich, dass häufiges Auswendiglernen von Lösungswegen der Entwicklung der Schüler schadet und nicht nützt. Extrinsische Motivation, etwa das Erreichen guter Noten, wirkt sich maximal kurzfristig positiv auf den Leistungszuwachs aus.

Lernstrategien

Besonders stark haben sich die Schüler indes dann verbessert, wenn sie sich für Mathematik interessierten und dafür begeistern konnten. Ein weiterer Erfolgsfaktor sind laut den Forschern geschickte Lernstrategien - etwa selbstständiges Herstellen von Verbindungen zwischen verschiedenen Mathematik-Gebieten. (APA, 21.1.2013)