Bamako - Die malische Armee drängt die islamistischen Rebellen mit Unterstützung französischer Truppen aus Zentralmali zurück: Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris sind die Städte Diabali und Douentza wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen. Die Franzosen unterstützten die malischen Soldaten von den naheliegenden Orten Niono und Mopti-Sevare aus, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Derweil gingen die Luftangriffe auf die von den Rebellen weiter kontrollierten Gebiete in Nord-Mali unvermindert weiter.

"Das Vorrücken der malischen Armee in Richtung der Orte, die vom Feind kontrolliert werden, ist ein eindeutiger militärischer Erfolg für die Regierung in Bamako und die französischen Streitkräfte, die die Operationen unterstützen", betonte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Montag.

Diabali war rund eine Woche lang in Rebellenhand. "Ich habe Diabali vergangene Nacht verlassen, und die malische Armee war dort. Alle Islamisten haben die Stadt verlassen", erklärte ein Augenzeuge am Telefon. Armeesprecher Diarran Kone erklärte: "Wir können uns in Diabali frei bewegen. Derzeit scheinen keine bewaffneten Gruppen in dem Ort unterwegs zu sein, aber wir beobachten die Lage sehr genau."

Die französische Armee hat inzwischen 2.150 Soldaten direkt in Mali im Einsatz. Zusammen mit den von benachbarten afrikanischen Ländern operierenden Einheiten sind jetzt 3.150 französische Militärs an der Operation Serval beteiligt.

"Konna ist frei"

In Konna an der Grenze zu Burkina Faso kehrte unterdessen eine Art Normalität sein. Der Ort in der Landesmitte war seit dem Beginn der Militäroffensive stark umkämpft, jedoch hatten Regierungsverbände ihn mit massiver französischer Unterstützung Ende vergangener Woche unter ihre Kontrolle gebracht.

"Konna ist frei. Die Menschen haben ihre gewöhnlichen Aktivitäten wieder aufgenommen und die Straße nach Sevare ist offen", sagte der Bürgermeister des Ortes, Sory Diakite. In Sevare befindet sich ein wichtiger Flughafen, weshalb die Islamisten tagelang versucht hatten, das Gebiet einzunehmen.

Mehrere Extremistengruppen hatten den Norden Malis vor rund zehn Monaten im Zuge eines Militärputsches erobert und dort eine strenge Auslegung der Scharia eingeführt. Nachdem sie zuletzt immer weiter in Richtung Süden vorgerückt waren, hatten französische Truppen gemeinsam mit malischen Soldaten vor zehn Tagen eine Militäroffensive gestartet.

Unterdessen änderten die Islamisten scheinbar ihre Taktik und bewegten sich nicht mehr in größeren Fahrzeugen fort. Einem Militärsprecher zufolge benutzen sie nun überwiegend Motorräder, um für die Kampfjets aus der Luft nicht so gut sichtbar zu sein.

Augenzeugen berichteten, die Rebellen versammelten derzeit eine große Anzahl an Kämpfern und Autos im nordmalischen Ansongo. Die Stadt liegt nur 200 Kilometer von Niamey entfernt, der Hauptstadt des Nachbarlandes Niger. Beobachter glauben, dass die geplanten Bodentruppen aus Niger und dem Tschad durch Ansongo in Mali einmarschieren müssten. Offenbar wollen die Islamisten die afrikanischen Soldaten, die zu einer multinationalen Truppe gehören sollen, schon an der Grenze abwehren. (APA, 21.1.2013)