Bild nicht mehr verfügbar.

Sobald Schnee auf Straße trifft, wird gepökelt. Und das nicht zu knapp.

Foto: apa

Viele Gespräche im Zusammenhang mit dem Auto werden oft überschäumend emotionell geführt, ganz besonders ist das beim Salzstreuen der Fall. Jeder möchte bei jedem Wetter überall hinkommen, und das auch noch schnell, gleichzeitig hat auch jeder Angst davor, sein Auto könnte vom vielen Salz vorzeitig zerfressen werden.

Schon weniger Leute sind es, die Schäden an der Natur befürchten. Die Faktenlage ist in allen Fällen eher dürftig, und Tipps und Erklärungen kippen ganz schnell in Mutmaßungen. Und Mutmaßungen werden auch nicht zu Fakten, nur weil sie von "Experten" abgegeben werden.

So wurde der Streumittelzusatz Kalziumchlorid bei einer Veranstaltung der Gesellschaft für Straßenverkehrswesen (GSV) im Vorjahr als Hauptschuldiger an vermehrt auftretenden massiven Rostschäden an jungen Autos genannt. Kalziumchlorid senkt den Gefrierpunkt stark ab und wird deshalb vor allem bei tiefen Temperaturen vermehrt verwendet.

Streuen, was das Zeug hält

Der Hersteller des Mittels verweist auf eine Untersuchung, wonach sich durch Zusatz von Kalziumchlorid die korrosive Wirkung des Streusalzes sogar verringert. Die Straßenerhalter verweisen auf ihre Haftpflicht und streuen, was das Zeug hält.

Da Wechselwirkung chemischer Substanzen schwer in Diskussionsveranstaltungen ermittelt werden können, bleibt nur eine Erkenntnis übrig: In der Schweiz und in Skandinavien ist es auch kalt, zum Teil sogar viel kälter, und dort wird deutlich weniger gesalzen. Trotzdem gibt es dort nicht mehr Verkehrsopfer. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 18.1.2013)