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Im Osten Österreichs kommt es aufgrund der starken Schneefälle immer wieder zu Problemen im Sraßenverkehr. Am Flughafen Wien mussten erneute dutzende Flüge abgesagt werden.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

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Vor allem das Nordburgenland ist betroffen, wie hier die Straße zwischen Müllendorf und Steinbrunn, die von Schneeverwehungen befreit werden muss.

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Die Schneemassen im Burgenland haben am Freitag erneut für Straßensperren und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Seit Mittwochnacht sind Dutzende Helfer im Dauereinsatz, hieß es seitens der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte von mehr als 100 Ortsfeuerwehren mussten seither zu rund 270 Einsätzen ausrücken. Auch die Räumfahrzeuge konnten keine Pause einlegen.

"Entlang der B50 zwischen Eisenstadt und Winden am See landeten viele Pkw und Lkw im Straßengraben, an manchen Tageszeiten war die Straße nicht durchgängig befahrbar. Die Sperre Eisenstadt-Schützen am Gebirge ist seit der Früh aufrecht", so ein Sprecher der Feuerwehr am Freitagabend. Auch auf der Ostautobahn A4 kam es zu Behinderungen, Ein- und Ausfahrten, etwa zwischen Weiden und Gols in Fahrtrichtung Ungarn, wurden gesperrt.

Kaum Pausen für die Einatzkräfte

Die Feuerwehrleute waren laufend im Einsatz. "Kaum ist man mit der einen Fahrzeugbergung fertig, kommt die nächste rein. Es reißt einfach nicht ab", erzählte ein Feuerwehrmann. Die Feuerwehrmänner in Parndorf rückten am Freitag gegen 5.15 Uhr zum ersten Einsatz aus. "Wir konnten erst um 12.30 Uhr die erste Pause einlegen, zuvor ging es Schlag auf Schlag mit Unterbrechungen von maximal zehn Minuten", schilderte Kommandant Gerald Kammerhofer.

Der Wind und die starken Schneefälle erschwerte vielen der Einsatzkräften die Arbeit. "Außerdem fahren manche Autofahrer derart knapp an uns vorbei, dass es auch gefährlich werden kann. Die meisten sind jedoch recht vorsichtig unterwegs", so Kammerhofer.

Grundwehrdiener in Bereitschaft

Solltedas Schneechaos durch die Feuerwehren alleine nicht mehr zu bewältigen sein, stehen Grundwehrdiener in Bereitschaft. "Wir halten weiterhin in Bruckneudorf und in Eisenstadt Assistenzzüge mit Grundwehrdienern bereit", so Oberstleutnant Wolfgang Gröbming vom Militärkommando Burgenland.

Der Einsatz der Grundwehrdiener hielt sich am Freitag jedoch in Grenzen. Laut Gröbming waren von 11 bis 17 Uhr lediglich zwei Grundwehrdiener sowie zwei Zivilbedienstete mit Bagger und Schaufel im Kampf gegen die Schneemassen in Neusiedl am See unterwegs.

Schneeverwehungen und Unfälle

Auch in Niederösterreich kann es weiterhin abschnittsweise zu Schneeverwehungen kommen. Die Neuschneemengen belaufen sich im Waldviertel auf bis zu 20 Zentimeter, im Weinviertel auf bis zu 30 Zentimeter, im Mostviertel auf bis zu 25 Zentimeter und im Industrieviertel auf bis zu 15 Zentimeter.

In Oberösterreich sind seit Donnerstag bei Unfällen auf Schnee- oder Matschfahrbahnen insgesamt sechs Menschen verletzt worden.

Lawinenwarnstufe 3 in Tirol

In Tirol haben Lawinenexperten vor den kürzlich gebildeten Triebschneepaketen gewarnt, nachdem der Wind in den vergangenen Tage regional und lokal unterschiedlich stark geweht habe. "Es reicht überall geringe Zusatzbelastung aus, um diese Triebschneepakete zu stören", hieß es im aktuellen Lawinenlagebericht.

Oberhalb von 2.000 Metern Seehöhe herrsche "erhebliche" Lawinengefahr (Stufe 3 der fünfteiligen Skala), darunter wurde diese als "mäßig" (Stufe 2) beurteilt. Noch kritischer könnte es ab Sonntag werden, weil dann zunehmender Wind erwartet wird.

Auch in Vorarlberg "erhebliche" Gefahr

Auch in Vorarlberg wird vor Lawinen gewarnt. In hohen Lagen, vor allem im Norden des Landes, herrschte Gefahr der Stufe 3, informierte die Vorarlberger Landeswarnzentrale. Das für Freitag angekündigte sonnige Wetter begünstige die Auslösebereitschaft. Im Steilgelände, in Kammlagen sowie in Rinnen und Mulden könne schon eine geringe Zusatzbelastung zu Schneebrettlawinen führen.

Der Neuschneezuwachs in den vergangenen Tagen betrage mehr als 30 Zentimeter. Damit sei bei den herrschenden Bedingungen die kritische Menge für von Skifahrern ausgelöste Lawinen erreicht. Die Bindung des Neuschnees zur Altschneedecke sei zudem nur mäßig, weiters seien ältere Gefahrenstellen überschneit. Aus steilen Geländeabschnitten könnten Lockerschneelawinen auch spontan abgehen. Auf steilen, sonnseitig gelegenen Grashängen sei mit Gleitschneelawinen zu rechnen. (APA, 18.1.2013)