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Neonicotinoide setzen Bienen zu. Die Insektizide könnten aber auch für andere Bestäuber gefährlich sein.

Foto: APA/Matthias Hiekel

Brüssel - Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat vor den Gefahren durch drei Insektizide für Bienen gewarnt. Die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Untersuchung habe eine Reihe von Risiken gezeigt, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Dabei ging es um die Insektizide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam der Unternehmen Bayer und Syngenta, die zu der Gruppe der Neonicotinoide gehören. Diese Art von Insektiziden stehen seit längerer Zeit im Verdacht, bei Vergiftungen und dem Massensterben von Bienen eine Rolle zu spielen.

"Beunruhigende" Schlussfolgerungen

Die EFSA-Experten hatten den Auftrag, kurz- und langfristige Folgen für Bienenvölker, Larven und das Verhalten der Tiere zu untersuchen. Aufgrund fehlender Daten konnte die EFSA nach eigenen Angaben nicht alle Analysen endgültig abschließen. Die Behörde kommt dennoch zu dem Schluss: "Die EFSA-Wissenschafter haben etliche Risiken für Bienen durch (die) drei Neonicotinoid-Insektizide ermittelt." Die Gefährlichkeit von Neonicotinoiden hatte - wie berichtet - erst kürzlich eine Studie vom österreichischen Umweltbundesamt im Auftrag des europäischen Parlaments belegt und die Einschränkung dieser Beizmittel empfohlen.

Ein Sprecher von Gesundheits- und Verbraucherschutzkommissar Tonio Borg wies ebenfalls darauf hin, dass es noch Lücken in den verfügbaren Daten gebe. Dennoch habe die Untersuchung "ziemlich klare" und "beunruhigende" Schlussfolgerungen ergeben über die Auswirkungen dieser Produkte auf Nektar, Pollen und aus Pflanzen austretendes Wasser. Zudem wies die Behörde darauf hin, dass auch die Auswirkungen von Neonicotinoiden auf andere Bestäuber als Honigbienen untersucht werden sollten.

Weiterer Weg

 

Die EU-Kommission will nun Bayer und Syngenta schriftlich zu einer Stellungnahme auffordern und das Thema Ende Jänner mit den EU-Ländern diskutieren. Wenn es bewiesenermaßen ein Problem mit diesen Produkten gebe, "wird die Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten die notwendigen Maßnahmen ergreifen", sagte der Kommissionssprecher. (APA/red, derStandard.at, 16.1.2013)