Beim neuen strategischen Investor des börsenotierten steirischen Spieleherstellers JoWooD soll es sich um die französische Bigben Interactive handeln, schreibt das "WirtschaftsBlatt" in seiner Freitagausgabe. JoWooD-Vorstand Michael Pistauer wollte dies gegenüber der APA nicht bestätigen, meinte aber, der strategische Investor werde nach der gestern wegen hoher Überzeichnung vorzeitig geschlossenen Kapitalerhöhung "plus/minus" 5 Prozent halten.

Verpflichtend

Ab 5 Prozent gebe es eine Meldepflicht, so Pistauer weiter. Ob dieser Investor überhaupt mehr als 5 Prozent halten will und damit seinen Namen bekannt geben müsste, oder einen Teil der Aktien schon vorher verkauft, könne er nicht sagen. Er habe noch keine detaillierte Rückmeldung über die gestern abgeschlossene Kapitalerhöhung, so Pistauer zur APA. Der JoWooD-Vorstand begründete seine Zurückhaltung bei der Namensnennung mit den intensiven Konkurrenzverhältnissen in der Computer- und Videospielebranche.

Anstieg

Erfreut zeigte sich Pistauer über den großen Kursgewinn der JoWooD-Aktie am Donnerstag, was "ein Beweis für die hohe Überzeichnung bei der Kapitalerhöhung" sei. JoWooD war gestern mit einem Plus von 8,49 Prozent auf 1,15 Euro der größte Kursgewinner an der Wiener Börse. Die Aktie wird derzeit noch im Standard Market-Auction gehandelt. Pistauer möchte mit JoWooD an den Prime Market zurückkehren. Als Market Maker stünde dafür nunmehr die Grazer Capital Bank-Grawe Gruppe zur Verfügung, die auch als Leadmanager der Kapitalerhöhung fungierte.

Partnerschaft

Mit Bigben hat JoWooD wie berichtet erst im April dieses Jahres einen neuen Vertriebspartner gewonnen, der die Veröffentlichung und den Vertrieb von JoWooD-Produkten in Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern übernommen hatte.

Bigben hat 350 Mitarbeiter und ist auf den Vertrieb von Videospielen sowie auf Vertrieb und Produktion von Video-Konsolen-Zubehör spezialisiert. Mit JoWooD wurde ein Vertrag über 21 Spieletitel abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2002/03 (per Ende März) musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang auf 236 von zuvor 293 Millionen Euro hinnehmen. Es wurde ein Vorsteuerverlust von 4,3 Millionen Euro nach einem vorsteuerlichen Gewinn von 15,4 Millionen Euro verbucht. (APA)