Der österreichische Immobilienmarkt werde im europäischen Vergleich voraussichtlich an Attraktivität gewinnen, größere Deals und insgesamt mehr Transaktionen als im Vorjahr sollten dadurch heuer erzielt werden. Das denken zumindest 21 Marktteilnehmer, die vom Beratungsunternehmen Ernst & Young für das zweite Trendbarometer des österreichischen Immobilien-Investmentmarkts befragt wurden.

Mehr als sieben von zehn Befragten erwarten demnach ein insgesamt steigendes Transaktionsvolumen, und knapp neun von zehn Befragten sehen den heimischen Markt im internationalen Vergleich als attraktiv. Im vergangenen Jahr hatten die Studienteilnehmer Österreich ebenfalls bereits mehrheitlich Attraktivität bescheinigt, allerdings mit einem niedrigeren Zuspruch von 65 Prozent der Befragten.

Auch die Preise in guten Lagen dürften damit steigen, und zwar sowohl für Büro-, Wohn- und Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lagen - das erwarten zwei Drittel der Befragten. Besonders im Fokus stehen Investitionen in Wien und Salzburg.

Neue Player bei der Finanzierung

Verfügbarkeit und Konditionen von Immobilienfinanzierungen werden zu den wichtigsten Themen zählen, berichtet Alexander Wlasto, Partner bei Ernst & Young in Wien, unter Bezugnahme auf die Befragungsergebnisse. Weil sich die Banken aufgrund der zunehmenden Regulierung weiter zurückhalten werden, dürfte sich die Immobilienfinanzierung mehr und mehr auf Versicherungsgesellschaften verschieben.

Die wichtigsten Käufer und Verkäufer dürften Wohnungs- und Immobilien-AGs auf der Anbieterseite sowie Opportunity-/Private-Equity-Fonds und vermögende Private auf der Nachfrageseite sein. Mit zunehmender Tendenz stammen außerdem Käufer oder Verkäufer aus dem Ausland: Rund zwei Drittel der Befragten erwarten mehr Cross-Border-Transaktionen - "internationale Investoren werden ihren Anteil am Transaktionsvolumen also voraussichtlich weiter vergrößern und Veranlagungschancen am österreichischen Markt wahrnehmen", heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

Green Buildings gesucht

Immer wichtiger auf der Liste der Investitionskriterien sind demnach außerdem Green-Building-Standards. Der Studie zufolge spielen sie in kaum einem anderen Land Europas eine ähnlich große Rolle: 90 Prozent der Befragten konstatieren, dass Green-Building-Standards künftig bei Immobilieninvestments in Österreich wichtiger werden. "Mit dem im vergangenen Jahr verschärften Energieausweisvorlagegesetz war zu erwarten, dass Themen wie Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten noch mehr ins Bewusstsein rücken", meint Wlasto. Dennoch sei der Sprung erstaunlich groß ausgefallen. (red, derStandard.at, 15.1.2013)