Georg Petermichl: "The creationists' idea of Enlightenment: the Universe" , 2010. 

Georg Petermichl

Wien - Um 7.40, also kurz nach Sonnenaufgang, geht in der Startgalerie des Museums auf Abruf das Licht an und wird stetig heller. Wenn um elf Uhr der Ausstellungsraum öffnet, hat Georg Petermichls Installation bereits ihre größte Lichtintensität erreicht. Mit Sonnenuntergang fällt Universal Thoughts in einen dämmrigen Schlummer.

Petermichl (geb. 1980) inszeniert zwar weniger den Erdenlauf, trotzdem geht es um universelle Gedanken - insbesondere zum lichtbedingten Medium Fotografie. Die Installation aus Holz, Glühkörpern und einem Spiegel spannt einen dreidimensionalen Raum auf: Ein Rahmen, dem hinsichtlich dessen, was als Bild wahrgenommen wird, eine gewisse Definitionsmacht zukommt (ebenso wie den institutionellen Kunsträumen).

Eine reduzierte Arbeit, die auf die Begrenztheiten eines Mediums mit scheinbar unendlichen Möglichkeiten anspielt und damit an eine 2010 in Antwerpen entstandene zweiteilige Arbeit anschließt: The creationists' idea of Enlightenment: the Universe. Eines der Fotos zeigt ein poetisches, aber elektrifiziertes Lichtermeer, das andere legt dessen Künstlichkeit offen. (Anne Katrin Feßler, DER STANDARD, 15.1.2013)