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Die 2 Mrd. Euro teuren Bundesliga-Rechte sind durch die Beteiligung der News Corporation gesichert.

Foto: dpa/Andreas Gebert

Fünf Jahre nach seinem Einstieg bei Sky Deutschland hat der News-Corp-Konzern des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch die Mehrheit am Bezahlsender übernommen. Wie Sky Deutschland am Montag mitteilte, hat die Konzerntochter Adelaide im Zuge einer Kapitalerhöhung für 347,4 Mio. Euro weitere Sky-Aktien gekauft und wird künftig 54,5 Prozent an dem Pay-TV-Sender halten. Zugleich sicherte sich der Sender neue Kredite, um die teuer erstandenen Bundesligarechte zu finanzieren.

Um Mitbewerber wie die Deutsche Telekom auszustechen, hat Sky fast 2 Mrd. Euro für drei weitere Spielzeiten bezahlt. Inzwischen hat Sky allerdings strategische Partnerschaften mit Mitbewerbern geschlossen, unter anderem mit der Telekom, um Zugriff auf deren Pay-TV-Kunden zu bekommen. Auch mit Kabel Deutschland existiert inzwischen eine Vertriebspartnerschaft.

News Corp ist neuer Kreditgeber

News Adelaide soll im Rahmen einer Privatplatzierung 77,9 Mio. Aktien zum Preis von 4,46 Euro je Anteilsschein erworben haben.  Zusätzlich will Sky weitere neue Aktien ausgeben und damit 90,6 Mio. Euro erlösen. Der Bezugsrechtspreis für diese Aktien werde in Nähe des Marktpreises, aber nicht höher als 4,46 Euro je Titel festgelegt. Der Preis bedeutet einen Abschlag von drei Prozent zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag, der bei 4,60 Euro lag.

Zeitgleich hat sich Sky neue langfristige Bankkredite über 300 Mio. Euro gesichert, die von News Corp garantiert werden. Diese ersetzten die derzeitigen Bankkredite in Höhe von 419 Mio. Euro, die vollständig zurückgezahlt werden.

Deutscher Pay-TV-Markt unterentwickelt

Sky Deutschland konnte 2012 seine Gesamtkundenanzahl um 12 Prozent auf 3.363.000 Abonnenten steigern, wobei besonders stark die Angebote Sky+, die Zweitkarte sowie der mobile Zugang via Sky Go angezogen haben. Noch offen ist, ob Sky auch im gesamten Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen möglicherweise einen Gewinn verbuchen konnte. Im zweiten und dritten Quartal verdiente der Sender zumindest operativ sogar Geld, auch wenn unter dem Strich die Zahlen rot blieben. Die Bilanz für 2012 legt der Sender Ende Februar vor. Für 2013 ist ein operativer Gewinn das erklärte Ziel. Wann auch unter dem Strich Geld in den Kassen der Münchner bleibt, ließ Sullivan bisher stets offen.

Brian Sullivan, Vorstandsvorsitzender der Sky Deutschland AG, begrüßt die Beteilung des News-Corp-Konzerns: "Wir sind der News Corporation sowie unseren Aktionären für deren großartige Unterstützung sehr dankbar. Wir waren noch nie in einer besseren Position, um das Potenzial des bisher noch unterentwickelten und expandierenden deutschen Pay-TV-Markts auszuschöpfen."(red, APA, 14.1.2013)