Jerusalem/Ramallah - Israelische Sicherheitskräfte haben am frühen Sonntag mit der gewaltsamen Räumung eines palästinensischen Zeltlagers im Westjordanland begonnen. Die Palästinenser wollten damit gegen den Bau einer hochumstrittenen jüdischen Siedlung protestieren.

"Sie sind in unser Lager eingedrungen", bestätigte am frühen Morgen Abir Copty, eine der Organisatorinnen des Protests, der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben von Polizeisprecherin Luba Samri beteiligten sich hunderte Polizisten und Grenzsoldaten an der von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu angeordneten Zwangsräumung.

Zone E1

Mehr als 200 Palästinenser hatten am Freitag ihre Zelte in der sogenannten Zone E1 aufgeschlagen, in der die israelische Regierung den Bau einer Siedlung plant. Der Hügel liegt zwischen Ost-Jerusalem und der jüdischen Siedlung Maale Adumim. Würde er bebaut, würde der Zugang der Palästinenser nach Ost-Jerusalem deutlich erschwert.

Mit ihrem Zeltcamp kopierten die palästinensischen Aktivisten die Strategien jüdischer Siedler, die oftmals mit illegalen Außenposten auf palästinensischem Boden vollendete Tatsachen schaffen. (APA, 13.1.2013