Tel Aviv/Teheran - Israels früherer Ministerpräsident Ehud Olmert hat Amtsinhaber Benjamin Netanyahu kurz vor der Wahl die Vergeudung von elf Milliarden Schekel (2,19 Mrd. Euro) für Angriffsvorbereitungen auf den Iran vorgeworfen. Die Gelder seien für "verrückte Abenteuer ausgegeben worden, die nicht Wirklichkeit wurden und es auch nicht mehr werden", weil 2012 das entscheidende Jahr für einen Angriff auf das iranische Atomprogramm gewesen sei, zitierte die Zeitung "Times of Israel" am Samstag aus einem Fernsehinterview mit Olmert.

"Sie (die Regierungsmitglieder) haben die Welt ein Jahr lang in Schrecken versetzt und am Ende gar nichts getan", sagte Olmert im Hinblick auf die israelischen Drohungen mit einem Überraschungsangriff gegen iranische Atomanlagen im Verlauf des vergangenen Jahres.

Netanyahus Wahlkampfzentrum reagierte scharf. Der wegen Untreue verurteilte Olmert, der während seiner Regierungszeit schwere Fehler begangen habe, sei "der letzte, der sich moralisierend über einen Ministerpräsidenten Netanyahu" äußern solle, der das Land angesichts globaler Umwälzungen gestärkt habe. (APA, 12.1.2013)