Wien - Grünes Licht erhält der Verbund für den Erwerb von Anteilen an acht Inn-Wasserkraftwerken der deutschen E.ON von der heimischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) und vom Bundeskartellanwalt. Beide haben keine Einwände gegen diese Mega-Transaktion, womit der Deal freigegeben ist. Da die Prüffrist formal noch bis 11. Jänner läuft, wird die BWB die Information erst am kommenden Montag auf ihrer Homepage offiziell machen, hieß es am Donnerstag aus der Behörde.

Mit der Freigabe darf die Transaktion abgewickelt werden, bei der der Verbund im Gegenzug für die Abgabe seines Türkei-Geschäfts an den deutschen Stromriesen von E.ON Kraftwerksanteile erwirbt. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber hatte Anfang Dezember das Volumen des Deals mit rund 1,5 Mrd. Euro beziffert.

Mehr Kapazität

Im Abtausch für seinen Hälfte-Anteil am Joint-Venture Enerjisa mit der türkischen Sabanci-Holding soll der Verbund ja, wie Anfang Dezember bekannt gegeben, von E.ON weitere Anteile an 8 Wasserkraftwerken am Inn bekommen, an denen der Verbund schon bisher die Hälfte oder etwas weniger gehalten hat. Damit sollen für den Verbund in Bayern rund 2 Mrd. kWh (oder 2.000 GWh) Strom im Jahr hinzukommen, der Verbrauch von 600.000 Haushalten.

Samt seinen bisherigen Anlagen dort - mit 1,88 Mrd. kWh Jahresvolumen - wird der Verbund damit zum zweitgrößten Wasserkrafterzeuger in Deutschland und zum größten in Bayern aufsteigen. Zudem beabsichtigt die Verbund AG im Zuge des Deals den Erwerb eines bisher von E.ON gehaltenes Strombezugsrecht am Kraftwerk Zemm-Ziller.

Das Closing für den gesamten Deal hatte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber im Dezember für die zweite Hälfte des 1. Quartals 2013 erwartet. (APA, 10.1.2013)