Bei der Wahl in Niedersachsen am 20. Januar zeichnet sich zwischen Rot-Grün und Schwarz-Gelb ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Dem ZDF-Politbarometer von Donnerstag zufolge kommt die CDU auf 39 Prozent, und die FDP wäre mit fünf Prozent ebenfalls wieder im Landtag vertreten. Die Liberalen verbesserten sich im Vergleich zu Dezember um einen Punkt, während die CDU unverändert bleibt. Die SPD legt um einen Punkt auf 33 Prozent zu und wird zweitstärkste Kraft. Die Grünen halten sich stabil bei 13 Prozent. Rot-Grün hätte mit 46 Prozent eine knappe Mehrheit vor Schwarz-Gelb mit 44 Prozent. Linke und Piraten scheitern mit je drei Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde.

Das ZDF betonte, die Projektionswerte gäben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder. Da es auch einen statistischen Fehlerbereich gebe, könne nicht zuverlässig gesagt werden, ob die FDP die Fünf-Prozent-Marke überspringe oder daran scheitere. Der Umfrage zufolge wissen derzeit 42 Prozent der niedersächsischen Bürger noch nicht, wen sie wählen wollen.

Späte Entscheidung

Vor allem die bundesweit im Umfragetief steckende FDP hofft durch den nach oben zeigenden Trend auf weiteren Auftrieb. Potenziellen Wählern wird das Signal gegeben, dass die Stimme für die Liberalen nicht verschenkt wäre und sogar eine Machtoption damit verbunden ist. Wahlforschern zufolge entscheiden sich die Wähler der FDP meist sehr spät und treffen ihre Entscheidung sehr stark nach taktischen Erwägungen. Die Abstimmung gilt als Schicksalswahl für den aus Niedersachsen stammenden FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rösler.

Bei der Landtagswahl im Jahr 2008 kam die CDU auf 42,5 Prozent, die SPD auf 30,3 Prozent, die FDP auf 8,2 Prozent, die Grünen erreichten acht Prozent und die Linke 7,1 Prozent. (Reuters, 10.1.2013)