Sieben Wochen nach der Exhumierung des früheren PLO-Chefs Yasser Arafat haben die Palästinenser Frankreich einen Untersuchungsbericht über die Todesumstände übergeben. Justizminister Ali Muhanna und der Leiter der palästinensischen Untersuchungskommission, Tawfik Tirawi, hätten die Unterlagen am Mittwoch dem französischen Konsulat in Jerusalem übergeben, teilte das Justizministerium in Ramallah mit. Über den Inhalt wurde nichts bekannt. Die Palästinenser sind überzeugt, dass Israel ihren 2004 in einem französischen Krankenhaus gestorbenen Präsidenten vergiftet hat.

Arafats sterbliche Überreste waren am 27. November in Ramallah exhumiert worden, um den Verdacht des Giftmordes zu überprüfen. Je ein Team aus der Schweiz, aus Frankreich und auf Wunsch der Palästinenser auch aus Russland bekam ein gleiches Set von Gewebeproben. Ergebnisse sollen in zwei Monaten vorliegen. Die palästinensische Untersuchungskommission versucht schon seit längerem, Licht ins Dunkel zu bringen. Zusätzlich ermittelt die französische Justiz, nachdem Arafats Witwe Suha dort Anzeige gegen unbekannt erstattet hatte.

er legendäre Palästinenserführer war im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Die Todesursache konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. Der Giftmordverdacht verstärkte sich noch, als Schweizer Experten im Juli an der Unterwäsche Arafats, die er kurz vor seinem Tod getragen hatte, Spuren des radioaktiven Stoffes Polonium 210 fanden. (APA, 9.1.2013)