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Ärzte raten Menschen, die zu Gichtanfällen neigen, wenig Fleisch zu essen.

Foto: dpa/Victoria Bonn-Meuser

Neuherberg - Erhöhte Harnsäurewerte können zu Gichtanfällen führen. In einer internationalen Kohortenstudie mit mehr als 140.000 Teilnehmern konnten nun Forscher des Helmholtz Zentrums München in Summe 28 Gene identifizieren, die genomweit mit dem Harnsäurespiegel assoziiert sind. Für 18 dieser Gene war die Assoziation bislang unbekannt, zwei Genloci zeigten sich außerdem mit dem Auftreten von Gicht gekoppelt.

Harnsäure ist ein Stoffwechselprodukt der Leber, und wird etwa bei übermäßigem Fleischkonsum vermehrt gebildet. Ausgeschieden wird sie hauptsächlich über die Nieren. Steigt der Harnsäurespiegel im Blut an, können sich Kristalle bilden, die sich im Gelenkspalt ablagern und dort eine Entzündungsreaktion auslösen.

Die identifizierten Gene beeinflussen dabei den Harnsäurespiegel nicht nur dadurch, dass Harnsäure vermindert ausgeschieden wird, sondern wirken auch auf die Harnsäureproduktion und ihren Stoffwechsel ein.

In weiteren Projekten sollen nun die molekularen Prozesse, die den Harnsäurestoffwechsel steuern, erforscht werden. "Wenn wir die beteiligten Gene und Signalwege für erhöhte Harnsäure und ihre Folgen kennen, können wir daraus neue Strategien für Therapie und Prävention ableiten“, erhofft sich Christian Gieger, einer der Autoren der Studie. (red, derStandard.at, 9.1.2013)