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Macht wieder Wind: Peter Kleinmann.

Foto: APA/Artinger

Wien - Das Grinsen in seinem Gesicht konnte Peter Kleinmann so gar nicht verbergen. "Wir sind wieder da", sagte der 65-jährige Manager von Volleyball-Rekordmeister hotVolleys. Kleinmanns Freude beruht auf Sponsorgeldern, mit denen er sich einen neuen Kader zusammenkaufen konnte. Am Dienstag präsentierten die Wiener gleich sechs neue Spieler und also eine völlig neue Mannschaft. "Wir werden wieder Wind in die Bundesliga bringen", sagte Kleinmann.

Bisher sorgten die hotVolleys nur für ein laues Lüftchen. In der Austrian Volley League (AVL) gewannen die Wiener nur eine von 14 Partien, beendeten den Grunddurchgang abgeschlagen auf dem achten und letzten Platz. "Wir haben mit einem Nachwuchsteam gespielt", sagt Kleinmann. Mit den Neuen wird bei den hotVolleys aber wieder auf Profibetrieb umgesattelt.

Mit dem kubanischen Aufspieler Maikel Salas Moreno, dem brasilianischen Außenangreifer Ricardo Aparecido Serafim und den Mittelblockern Robert Sczcerbaniuk aus Polen und Richard Nemec aus der Slowakei wurden vier Legionäre geholt. Die Einkaufstour Kleinmanns ergänzten Libero Matthias Kienbauer und Teamspieler Simon Frühbauer.

Mit dem neuen Team will Kleinmann nicht nur in der AVL, sondern auch international an alte Erfolge anschließen. Im Jahr 2000 standen die hotVolleys im Final Four der Champions League. Im September 2011, wenige Tage nach der Heim-EM, wurde der 18-fache Meister aber auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. "Wir sind pleite", verkündete Kleinmann damals - und stellte auf Amateurbetrieb um. "Es ist meine Schuld, mir gelingt es nicht, das nötige Geld aufzutreiben."

Diesmal könnte Kleinmanns Suche von Erfolg gekrönt sein: Der Betreiber des Wiener Business Club K47 soll den Großteil der neuen Investitionen möglich gemacht haben. "Wir haben einen Vierjahresvertrag", sagt Kleinmann. Ob der Club die beträchtlichen finanziellen Mittel alleine stemmen kann, ist fraglich.

Im Hintergrund sollen Gespräche mit Geschäftsmann Walter Wienert (50) laufen. Der gebürtige Österreicher, der im Alter von 20 Jahren in die USA auswanderte, sorgte schon vor elf Jahren in Wien für Aufsehen. Damals plante Wienert, Lizenznehmer des Disney-Konzerns für Shops in Österreich, Deutschland, Spanien und Italien, die Errichtung von Disney-Megastores. Daraus wurde nach der großen Ankündigung aber nichts. Über den aktuellen Stand der Verhandlungen halten sich Kleinmann und Wienert bedeckt.

Kann das neue Team überzeugen, winkt im Viertelfinale der Meisterschaft ein Duell mit Titelverteidiger Tirol. "Die werden den Stress gegen uns haben, nicht wir gegen sie", sagt Kleinmann. (David Krutzler, DER STANDARD - 9.1. 2012)