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Grafik: APA

Wien - Die Austrittswelle bei den Katholiken flacht weiterhin ein wenig ab, bleibt aber auf hohem Niveau: 2012 verließen 52.425 Personen die Kirche, berichtete Kathpress am Dienstag. Das bedeutet einen Rückgang um rund 11,2 Prozent gegenüber 2011 (59.023). Somit gibt es derzeit 5,36 Millionen Katholiken in Österreich, Ende 2011 waren es noch 5,4 Millionen. 4.483 Personen wurden im vergangenen Jahr neu oder wieder aufgenommen.

Einen Höhepunkt erreichten die Austritte 2010, nachdem zahlreiche Missbrauchsfälle bekanntgeworden waren, die teils vor Jahrzehnten stattgefunden hatten. Damals kehrten 85.960 Personen der Kirche den Rücken, im Jahr darauf waren es 59.023. Mit den 52.425 Austritten im vergangenen Jahr liegt die Kirche noch immer leicht über dem Niveau von 2004, nachdem der Sexskandal im Priesterseminar St. Pölten publik geworden war.

Schönborn optimistisch

Optimistisch kommentierte Kardinal Christoph Schönborn die vorläufigen Mitgliederzahlen: Auch wenn die Zahl der Katholiken langsam sinke, bleibe Österreich ein christlich geprägtes Land, meinte er am Dienstag via Kathpress. Jeder einzelne Austritt sei schmerzlich, 5,36 Millionen Katholiken seien aber immer noch eine beachtliche Größe und auch bei weitem nicht die gesamte christliche Realität in Österreich.

Immer noch 78 Prozent aller Menschen in Österreich seien Mitglied einer christlichen Kirche, betonte Schönborn. Neben der römisch-katholischen zählen dazu vor allem die evangelischen, orthodoxen und altorientalischen Kirchen. Zudem seien 85 Prozent der in Österreich lebenden Menschen getauft, wenn auch "leider nicht wenige" im Laufe ihres Lebens aus der Kirche ausgetreten seien. (APA, 8.1.2013)