Und noch so ein Ästhetik-Trendvehikel explizit von der sportlichen Sorte: S7. Vier Türen, Quattro, Heckklappe. Das Schönste aber ist der Motor - ein nagelneuer 4,0-Liter-Turbo-V8 mit 420 PS

Wie zuletzt häufig bei Audi, ist auch hier der Hauptdarsteller der Motor. Nicht mehr V10-Sauger mit 435 PS wie bisher, sondern 4,0-Liter-V8 mit 420. Je ein Twinscroll-Turbo pro Zylinderbank. Das Kapitel Downsizing wurde aber noch weiter verinnerlicht, nämlich in Form von Zylinderabschaltung.

Foto: der standard/fischer

Bei Teillast, Gleiten auf der Autobahn beispielsweise, werden die Häferln mit der Kennung 2, 3, 5 und 8 vorübergehend deaktiviert, man ist dann gewissermaßen mit vier Zylindern unterwegs, Downsizing während der Fahrt, und daraus ergibt sich der bemerkenswerte Umstand eines gegenüber dem V10 um 25 Prozent reduzierten Normverbrauchs.

Foto: audi

Wann die Zylinderabschaltung werkt, das lässt sich schön beobachten bei Anwählen der entsprechenden Menüfunktion im Lenkrad. Grauer Balken mit aktuellem Verbrauch bedeutet: V8-Modus.

Foto: der standard/fischer

Grüner Balken, weil Vassilakou-Betrieb - Pardon: grün-umweltfreundlich unterwegs: 4-Zylinder-Modus; das steht dann auch dort. Häufig gesehen im: Stadtbetrieb.

Foto: audi

Beim Einsatz nahe der Schallgeschwindigkeit empfiehlt sich der Blick zwischen Drehzahlmesser und Tacho dann eh nicht mehr, da Konzentration aufs gestochen scharfe Head-up-Display mit den wesentlichen Infos - aktuelles Tempo, aktuelles Tempolimit - hilfreich und gut, schade, dass das bei Audi noch nicht so flächendeckend verfügbar ist wie bei BMW.

Foto: der standard/fischer

Motor also. Im Schmusebetrieb ein ungemein kultiviertes Aggregat, seidenweich, geschmeidig, kaum hörbar.

Foto: der standard/fischer

Latscht man leistungsorientiert aufs Pedal, grollt von fern der Donner, klingt die Maschine immer satter und zufriedener, endlich tut sich da was, und jedenfalls ist dieser Sound meilenweit entfernt von jedem Verdacht auf Proletoidität.

Foto: der standard/fischer

Wir fuhren insgesamt halbwegs sittsam, im vertretbaren Mix aus Schmuser und Sportler, der Testwert von 12,5 l / 100 km lässt sich leistungsbezogen als unterdurchschnittlich bezeichnen, würden wir "sparsam in Relation zur Leistung" schreiben, manche unserer Poster zerrissen uns in der Luft.

Foto: audi

Der S7 ist aber auch sonst ein Leckerli. Interieur: dunkle Leder, mit hellem Garn vernäht. Dazu Zierflächen in Carbonlook und natürlich, auditypisch, viel hübsches Alu. S, das ist bekanntlich die erste Anschärfungsstufe nach dem A, RS wäre die ultimative.

Foto: der standard/fischer

S7, das heißt weiter: Coupéform, aber vier Türen (und eine praktische Heckklappe). Damit man auch Freunde mitnehmen beziehungsweise ihnen bequemen Einstieg hinten ermöglichen kann. Trifft man sich vor dem Essen, kann man sie im V8-Modus beeindrucken, danach empfiehlt sich häufige Demonstration der 4-Zylinder-Betriebsart.

Foto: der standard/fischer

Design? Gefällt ungemein, fast jeder guckt diesem Fahrzeug nach. Kommt dennoch stilistisch nicht ganz an den A5/S5, speziell das Coupé, heran, und das Heck, na ja.

Foto: der standard/fischer

Aber davon ist drinnen, in dieser durchgestylten Sportler-Lounge, eh nix zu sehen, und deshalb drehen wir jetzt noch schnell ein paar Runden. Denn, ganz ehrlich: was für ein toller Gentlemansportler, was für eine Präzisionsmaschine. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 4.1.2013)

Link
Audi

Foto: der standard/fischer