Sittenwächter warnten zum Start 1973 vor dem Einzug der "Ghetto-Atmosphäre" in deutsche Kinderzimmer - Die bunten Puppen eroberten die Herzen der Kinder trotzdem im Sturm
Ansichtssache
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Die deutsche "Sesamstraße" feiert 40. Geburtstag. Gerade rechtzeitig wird am Dienstag in der Jubiläumsfolge (2.672) "Die Sesamstraße feiert Geburtstag" eine neue Version des Klassikers "Mahnah Mahnah" vorgestellt. Im Rahmenprogramm leisten die Fernsehstars Gustav Peter Wöhler, Otto Waalkes, Julia Stinshoff und Annette Frier den weltberühmten Puppen Gesellschaft in ihrer bunten Welt.
So offen präsentierte sich die deutsche Gesellschaft nicht von Anfang an gegenüber den unkonventionellen Darstellern aus den USA, wie beispielsweise den ständig streitenden Freunden Ernie und Bert. Als die amerikanische Kinderserie am 8. Jänner 1973 im Ersten Deutschen Fernsehen startete, entrüsteten sich Sittenwächter im Bayrischen Rundfunk über die Ghetto-Atmosphäre und die stumpfen Lernmethoden, die ihrer Meinung nicht zu deutschen Kindern passten.
Die minderjährigen Zuschauer jedoch verhalfen der in 140 Ländern erfolgreichen Sendung zu einem Stammplatz auf den deutschen Bildschirmen. Bereits in den 70er Jahren wurden eigens für Deutschland Puppen entworfen, Samson und Tiffy. In den kommenden Jahren stießen Wolle, Pferd, Finchen und der Wolf zur Familie. Der ORF hatte den Klassiker nie im Programm.
Traditionelle Treue zur experimenteller Kinderunterhaltung und fortwährende Anpassung an die Moderne sind wichtige Zutaten zum andauernden Erfolg der "Sesamstraße". Darum wird ab 2013 der alte Grobi als Super Grobi 2.0 über die Bildschirme flimmern und in Zukunft die Themen Natur und Technik seinen jungen Zuschauern näherbringen.
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