Peking/Tokio/Ho-Chi-Minh-Stadt - Chinas Streit mit seinen Nachbarn über Inseln im Süd- und Ostchinesischen Meer gewinnt wieder an Schärfe. Japan bestellte am Dienstag den chinesischen Botschafter ein, um gegen ein mehrstündiges Eindringen chinesischer Schiffe in das von Japan beanspruchte Gebiet um die umstrittenen Senkaku-Inseln (in China Diaoyu-Inseln genannt) zu protestieren.

Die chinesische Marine hinderte zudem nahe den Paracel-Inseln vietnamesische Schiffe daran, Schutz vor einem starken Sturm zu suchen. Wie die vietnamesischen Behörden mitteilten, wollten sich ein beschädigtes Fischerboot und ein weiteres Schiff bei den Paracel-Inseln vor dem Taifun "Sonamu" in Sicherheit bringen.

Die auch Spratly-Inseln genannte Inselgruppe im rohstoffreichen Südchinesischen Meer wird ganz oder teilweise von China, Vietnam, Taiwan, den Philippinen, Malaysia, Brunei und Indonesien beansprucht. China hat in den vergangenen Jahren in der Meeresregion nach vietnamesischen Angaben Hunderte Fischerboote aufgebracht. Die Boote dürfen oft nur nach hohen Zahlungen wieder nach Vietnam zurückkehren.

Chinesische Schiffe sorgen für Wirbel

Vier chinesische Schiffe hatten sich am Montag für mehrere Stunden in Gewässern aufgehalten, die Tokio als japanisches Territorium betrachte, so das japanische Außenministerium. Die Regierung bestellte den chinesischen Botschafter ein und forderte, dass sich dieser Vorfall nicht wiederholen dürfe. Beide Länder beanspruchen die japanisch Senkaku und chinesisch Diaoyu genannten Inseln für sich.

In dem Meeresgebiet gibt es auch Rohstoffvorkommen. Auch Taiwan stellt Gebietsansprüche. Im September hatte der Kauf von drei Inseln durch die japanische Regierung zu anti-japanischen Protesten und Ausschreitungen in China geführt. (APA, 8.1.2013)