Ulrike Kämmerer, Christina Schlatterer, Gerd Knoll: "Krebszellen lieben Zucker - Patienten brauchen Fett". Systemed 2012, 267 S., 25,70 Euro

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Krebspatienten fühlen sich ihrer Erkrankung oft hilflos ausgeliefert, selbst die Ernährung scheint keinen besonderen Einfluss zu haben, jedenfalls hielten sich Krebshilfe und Ärzte mit diesbezüglichen Empfehlungen meist zurück. Dass der medizinische Ratschlag an Tumorpatienten "Essen Sie, was Ihnen schmeckt" nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss, versucht ein deutsches Biologen-Trio zu beweisen.

Das Buch sieht auf den ersten Blick wie ein Ernährungsratgeber aus, stellt sich aber als umfassendes Aufklärungsbuch zum Thema Krebs heraus. In klaren Worten (und in vielen Wiederholungen) wird die Natur der Erkrankung und das Grundprinzip moderner Behandlung erklärt. Dabei wurde viel Basiswissen zusammengetragen, wissenschaftliche Literatur durchgeackert, ausgewertet und allgemein verständlich erklärt. Die These des Buches: Durch Reduktion zucker- und stärkehaltiger Lebensmittel wird der Kampf des Körpers gegen die Krebszellen unterstützt.

Kraftreserven aufbauen

Im Wesentlichen erweist sich das 267 Seiten starke Werk dann als Anleitung zu einer sogenannten ketogenen Ernährung: kaum Zucker, dafür aber viel Eiweiß, also Fleisch, Milchprodukte und Fett, weil Letztere wichtige Kraftreserven aufbauen. Das Plädoyer zu Sport und Bewegung ist inklusive. Heilsversprechen findet man indes nicht, sie wären auch unseriös. Die Argumente der Autoren lassen aber doch vermuten, dass jeder im Kampf gegen Krebs mitwirken kann, für Betroffene und ihre Angehörigen ein gutes Gefühl. (Karin Pollack , DER STANDARD, 7.1.2012)