Wien - Der Zustand des elf Jahre alten Buben, der Freitagfrüh in Wien-Favoriten aus einem Fenster im dritten Stock gestürzt ist, hat sich bis Sonntag zwar stabilisiert. Außer Gefahr war das Kind aber nach wie vor nicht, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Die Eltern des Buben wurden am Samstag von der Polizei einvernommen. Gegen sie wurde Anzeige wegen Verdachts der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht und Vernachlässigens eines Unmündigen erstattet.

Bub möglicherweise von Eltern eingesperrt

Der Bub war wegen psychischer Probleme in Behandlung und in der Nacht auf Freitag möglicherweise in seinem Zimmer eingeschlossen gewesen. Die Mutter habe nicht bestritten, den Elfjährigen ab und zu eingesperrt zu haben, sagte Keiblinger. Sie mache einen überforderten Eindruck. Die Polizei werde die Angaben der Eltern nun zusammen mit dem Jugendamt überprüfen. Der Bericht geht dann an die  Staatsanwaltschaft, die über das weitere Vorgehen entscheiden wird.

Die Familie hatte den Sturz des Elfjährigen offenbar nicht bemerkt. Aufmerksam wurden Anrainer, die gegen 5 Uhr früh Geräusche hörten. Das Kind hatte sich noch ins Stiegenhaus geschleppt und wurde dort gefunden. Im Spital wurde der Bub stundenlang operiert. (APA, 6.1.2013)