Als ich angefangen habe, Kurzfilme zu machen, und auf die Filmhochschule nach München ging, gab es die großen Helden des amerikanischen Kinos und des europäischen Kinos.

Über allem aber schwebte der einzige Held der radikalen Eigenart, einer, der sich nicht verbog und zu verbiegen war, der uns allen vorgelebt hat, wie selbstständig man Filme machen konnte, durfte, sollte: Jean-Marie Straub.

Als er und Danièle Huillet einmal leibhaftig vor mir standen, da wusste ich: Hier war jetzt gerade der Mittelpunkt der Welt, zumindest der kinematografischen.

Und außer Jean-Paul Belmondo konnte niemand so gut mit einer Zigarette im Mundwinkel reden wie dieser tolle Hecht Jean-Marie Straub! (Wim Wenders, DER STANDARD, 8.1.2013)