In der heutigen Zeit, wo so viele Filme eine Art seelischer Grausamkeit auf ihre Betrachter ausüben, sich in trügerischer Gewalt ergehen, während sie vor der wirklichen Gewalt in der Welt die Augen verschließen - um nur eines der offensichtlichten Beispiele zu nennen - stehen die Filme von Jean-Marie Straub (und ich meine die Filme von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub) wie unverrückbare und trotzige Totems in weitem Terrain.

Sie sind dazu angetan, unser aller Gedankenlosigkeit in Frage zu stellen und fordern uns heraus, ein gutes Stück wachsamer zu sein. Im Grunde ist es schwer, sie zu erläutern. Oder wie Jean Renoir einmal gesagt hat, "Ich sehe nicht, wie man jemals etwas erklären kann, das man liebt".

In gratitude to Jean-Marie Straub, on the occasion of his 80th revolution.
A salute and an embrace from one of the many strangers for whom your work and example continues to matter very, very much.

(John Gianvito, DER STANDARD, 8.1.2013)