Das neue Jahr fängt super an für Salzburg! Die vermissten 445 Millionen wurden gefunden! Sie wurden in Wertpapiere investiert. Bitte, es muss erst geprüft werden, ob die Papiere auch werthaltig sind, aber immerhin.

Man könnte zwar der Meinung sein, dass jeder Wertpapierhändler in einer Bank mit Zugang zum Internet den Kurs binnen kurzem feststellen kann - aber das hieße, die Kompetenz in der Salzburger Landesregierung infrage zu stellen, und das will ja niemand. Sonst kränkt sich dort noch wer. Jedenfalls lernen wir aus den Vorgängen immer neue spannende Fakten über die Wege unseres Steuergeldes.

Es war ja so, dass sich Salzburg von der Bundesfinanzierungsagentur über eine Milliarde für den Wohnbaufonds ausgeborgt hat. Polemisch würde man meinen, die Milliarden, die der Bund den Ländern für "Wohnbauförderung" (die aber oft gar keine ist) rüberschiebt, sollten genügen. Aber es kann ja um kurzfristige Liquiditätsmaßnahmen oder so gegangen sein. Davon landeten nur rund 600 Millionen im Wohnbaufonds - mit dem Rest hat die Sachbearbeiterin die Wertpapiere gekauft. 445 Millionen - einfach so.

Stellt sich die Frage: Gibt es eine Kontrolle, wenn Milliardenkredite aufgenommen und hunderte Millionen davon abgezweigt werden? Und haben der Abteilungsleiter, der Finanzlandesrat und vielleicht die Landeshauptfrau auch nur irgendeinen Tau von diesen Dingen? (Hans Rauscher, DER STANDARD, 3.1.2013)