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Hillary Clinton muss zwei Tage zur Überwachung im Krankenhaus bleiben.

Foto: Reuters

Washington/New York - Wenige Wochen vor dem Ende ihrer Amtszeit ist US-Außenministerin Hillary Clinton in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Bei der 65-Jährigen sei ein Blutgerinnsel im Kopf entdeckt worden, teilten die behandelnden Ärzte im Presbyterian-Krankenhaus in New York am Montag (Ortszeit) mit. Die Mediziner zeigten sich zuversichtlich, dass die Ministerin, die im Dezember eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, vollständig genesen werde.

Die Thrombose sei bei einer Untersuchung am Sonntag entdeckt worden, sagte die Ärztin Lisa Bardack. Eine Magnetresonanztomographie habe gezeigt, dass sich in einer Vene zwischen Schädel und Gehirn hinter dem rechten Ohr ein Blutpfropf gebildet habe. Dieser habe aber nicht zu einem Schlaganfall oder einer Schädigung des Gehirns geführt.

Insgesamt komme die Genesung Clintons voran, "und wir sind zuversichtlich, dass sie wieder vollständig gesund wird", sagte Bardack. Clinton werde mit Blutverdünnern behandelt und aus dem Krankenhaus entlassen, sobald die Medikamente anschlügen. "Sie ist guter Dinge und hat sich mit den Ärzten, ihrer Familie und ihren Mitarbeitern unterhalten", fügte Bardack hinzu.

Seit 7. Dezember nicht mehr in der Öffentlichkeit

Laut der Zeitung "New York Daily News" verließ Clintons Tochter Chelsea das Krankenhaus sichtlich bewegt. Hillary Clinton hatte bereits 1998 eine Thrombose in einem Bein erlitten. In einem Interview im Oktober 2007 sagte sie derselben Zeitung dazu, dies sei der "schlimmste gesundheitliche Schreck" ihres Lebens gewesen.

Clintons engster Mitarbeiter Philippe Reines hatte am Sonntag lediglich mitgeteilt, die Ministerin habe infolge eines Unfalls vor einigen Wochen ein Blutgerinnsel und sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die 65-Jährige war Mitte Dezember im Zusammenhang mit einer Magenvirus-Erkrankung in Ohnmacht gefallen. Bei dem Sturz erlitt sie eine Gehirnerschütterung. Sie arbeitete seitdem von zuhause aus. Ursprünglich sollte sie diese Woche an ihren Schreibtisch im Ministerium zurückkehren. Seit dem 7. Dezember ist die Ministerin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.

Während ihrer vierjährigen Amtszeit als Außenministerin reiste Clinton unermüdlich. Vor einigen Monaten kündigte die Ehefrau des früheren demokratischen Präsidenten Bill Clinton an, in der neuen Legislaturperiode nicht mehr als Ministerin zur Verfügung zu stehen. Als ihren Nachfolger nominierte Präsident Barack Obama den Senator John Kerry. Obama tritt am 21. Jänner seine zweite Amtszeit an.

Benghazi-Anschlag

Die frühere First Lady zählt zu den beliebtesten Politikern der USA. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Gallup ist sie zum 17. Mal die von den US-Bürgern am meisten bewunderte Frau. 2008 war sie gegen Obama im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur knapp unterlegen. Viele Beobachter vermuteten bisher, dass sie 2016 noch einmal versuchen wolle, ins höchste Staatsamt zu gelangen.

Derzeit steht Clinton allerdings im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die US-Botschaft im libyschen Benghazi vom 11. September 2012 unter großem politischem Druck. Damals waren der US-Botschafter und drei seiner Mitarbeiter getötet worden. Einer Untersuchung des US-Außenministeriums zufolge gab es an der Botschaft große Sicherheitslücken. Die Republikaner fordern, dass Clinton vor dem Untersuchungsausschuss des Kongresses zum Benghazi-Anschlag Stellung nimmt. (APA, 31.12.2012)