Der Umweltaspekt ist zu kurz gekommen, das ist richtig. Die Auswahl der besten Autos des Jahres ist vor allem von Emotionalität getragen, nicht von Vernunft. Und wir geben hier Geld aus, das wir gar nicht besitzen - und wohl nie besitzen werden. Aber man wird ja noch träumen dürfen.
Dass der Umweltaspekt unterbelichtet ist, ist schade. Wir haben uns gerade dieses Jahr sehr ausführlich mit der Notwendigkeit, kleiner zu werden und zu sparen, auseinandergesetzt. Hybrid macht seinen Weg, das ist klasse, aber nur ein Hilfsvehikel. Der Elektroantrieb ist leider noch nicht auf der Höhe der Zeit. Und die Autos holen uns emotional nicht ab.
Geringes Angebot
Solange die Ladung der Autos so umständlich ist, wird dieser Antrieb nicht in die Breite gehen. Abgesehen von den Preisen, der langen Ladezeit und dem Gewicht der Batterien, die man spazieren führt, mangelt es ganz schlicht am Angebot. Öffentliche Ladestationen sind viel zu selten.
Wir wünschen uns von den Herstellern und Anbietern also noch einen Anlauf, mehr Schwung und Energie, die auch uns beim Umdenken helfen. Entweder gibt es einen schlauen Weg, die Batterien unkompliziert an einer Tankstelle zu tauschen, oder es werden radikal mehr Ladestationen angeboten. Und schließlich die Reichweite: kaum 100 Kilometer bei einer Limousine, da klingt keine Zukunftsmusik an.
Fehlende Reichweite
An den Autos selbst liegt es nicht, da sind wir etliche und diese jeweils sehr gerne Probe gefahren. Wenn nicht das Laden wäre. Und oft waren wir selbst geladen, wenn die Reichweite fällt und wir schon vor den letzten Metern zittern. (Michael Völker, DER STANDARD, 28.12.2012)