Sanaa/Wien - Der Österreicher und das finnische Paar, die gemeinsam in Jemens Hauptstadt Sanaa entführt worden waren, sind wohlauf, berichtete die jemenitische Regierung am Donnerstag. Die drei sollen von vier Mitgliedern des Bani-Dhabyan-Stammes entführt worden sein und in der Gegend von Khawlan östlich von Sanaa gefangen gehalten werden. Der Stamm ist bekannt dafür, immer wieder Touristen, aber auch einheimische Geschäftsleute zu entführen und so Geld zu erpressen.

Bei dem entführten Österreicher soll es sich um einen 26-Jährigen Mann handeln, der im Land war, um an der Universität Cales Arabisch zu studierten. Die Entführer verlangten ursprünglich vier Millionen Dollar Lösegeld - laut jemenitischen Quellen ist es aber üblich, mit hohen Forderungen zu beginnen und sich dann auf einen niedrigeren Betrag zu einigen. Finnland entsandte zur Verhandlung einen Delegierten in den Jemen. Österreich soll niemanden geschickt haben, aber eng mit den lokalen Behörden zusammenarbeiten.

Das Außenministerium in Wien wollte den Fall am Donnerstag nicht kommentieren. (tob, DER STANDARD, 28.12.2012)