Vollste patriotische Entschlossenheit angesichts der Offensive von Kim Jong-whoever.

Foto: Concorde

Immer kuriosere Blüten treibt das Remake-Geschäft in Hollywood. Dan Bradleys Actionstreifen "Red Dawn" macht diesbezüglich besonders betroffen. In seinem Regiedebüt zeigt Bradley, der als Stunt-Koordinator ordentlich Tschingbum-Erfahrung sammelte, wie eine Gruppe mäßig sympathischer Teenager (Chris Hemsworth, Josh Peck u. a.) ihre Kleinstadt von nordkoreanischen Invasoren zu befreien sucht.

1984 konnte das gleichnamige Original, in dem es Patrick Swayze und Charlie Sheen mit einer sowjetischen Übermacht aufnehmen mussten, noch auf ein zumindest halbwegs massentaugliches Bedrohungsszenario zurückgreifen. Das Update sollte nun auch bei strammen Freunden rechten Trashs nur für Kopfschütteln sorgen.

War während der Dreharbeiten 2009 noch China für die Rolle der feindlichen Übermacht vorgesehen, veranlassten Bedenken bezüglich des chinesischen Marktes die Filmproduzenten dazu, sämtliche chinesische Insignien nachträglich in nordkoreanische zu verwandeln. Wurscht. Das Ganze ist in jeder Hinsicht so blöd, dass es wehtut, und zu allem Übel völlig spannungsfrei inszeniert.

Ein Märchenkönig und ein Tagedieb
Die weiteren Filmstarts der Woche

Der bayrische König "Ludwig II." avanciert einmal mehr zum Kinohelden, den gleichnamigen Film haben Peter Sehr und Marie Noelle inszeniert.

Außerdem starten: Ang Lees bildmächtige Verfilmung von Yann Martels Roman "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger" und die sehenswerte Musikdoku "Searching for Sugar Man"; weiters: der Horrorfilm "Maniac" mit einem mörderischen Elijah Wood, die Berliner Tragikomödie "Oh Boy" mit Tom Schilling als Tagedieb und die deutsche Kinderbuchadaption "Die Vampirschwestern". (wall, irr, DER STANDARD, 27.12.2012)