Bürgerkrieg/Syrien - Damaskus/Jerusalem - Israel hegt Zweifel an der Darstellung syrischer Aufständischer, wonach die syrische Armee  Chemiewaffen eingesetzt habe. Die Opposition habe ein Interesse an einem internationalen Militäreinsatz, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Moshe Jaalon am Dienstag dem Armee-Rundfunk. Der Vize-Regierungschef spielte damit auf die Drohung der NATO an, im Falle eines Einsatzes der Massenvernichtungswaffen einzugreifen. Der Westen hat Assad wiederholt gewarnt, diese "rote Linie" nicht zu überschreiten.

Jaalon sagte weiter, nach derzeitiger Lage gebe es keine Bestätigung oder Beweise, dass die Führung in Damaskus auf die Waffen zurückgreife. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte mitgeteilt, ihr lägen Berichte über einen Giftgas-Einsatz in Homs vor. Dabei sollen sechs Rebellen ums Leben gekommen sein. Die Berichte sind nur schwer zu überprüfen, weil Journalisten in dem Bürgerkriegsland nicht frei berichten können. Die Regierung in Damaskus hat wiederholt betont, sie werde keine Chemiewaffen einsetzen. Der Verbündete Russland rechnet nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow nicht mit einem Einsatz.

In vielen westlichen Ländern gibt es die Sorge, die Chemiewaffen könnten nach einem Sturz Assads in die Hände von Islamisten oder der libanesischen Hisbollah fallen. (APA/Reuters, 25.12.2012)