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In der Klosterkirche in Amstetten wurde ebenso wie in zwei weiteren Kirche Feuer gelegt.

Foto: APA/PAUL PLUTSCH

Amstetten/Wien - In drei Kirchen der niederösterreichischen Bezirksstadt Amstetten sind am Sonntagvormittag Brandanschläge verübt worden. Die Flammen wurden in allen Fällen rasch gelöscht. Verletzt wurde niemand. Kriminalisten haben die Ermittlungen aufgenommen. Für Hinweise, die zur Ausforschung des Täters oder der Täter führen, sind 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Von einem möglichen Verdächtigen gibt es inzwischen auch ein Phantombild.

Beichtstuhl angezündet

Die erste Alarmierung wegen eines Brandes war gegen 9.40 Uhr erfolgt, teilten Philipp Gutlederer vom Bezirks- und Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando mit. In der Klosterkirche, dem Primäreinsatzort, schlugen bereits Flammen aus zwei Fenstern, als die Löschtrupps eintrafen.

Offensichtlich war ein Beichtstuhl angezündet worden, der ebenso abbrannte wie fünf Bankreihen. Die Rauchentwicklung sei massiv gewesen, so Resperger. Die Flammen selbst seien nach etwa zehn Minuten gelöscht gewesen. Vier Fenster barsten. Um das Gotteshaus wieder rauchfrei zu machen, wurden Druckbelüfter eingesetzt.

Notrufmeldungen während Einsatz

Während der Einsatz lief, gingen weitere Notrufmeldungen ein. In der nahen Stadtpfarrkirche dürfte laut Resperger die Erntedankkrone angezündet worden sein. Auch dort gab es starke Rauchentwicklung. Es wurden in der Folge ebenfalls Druckbelüfter eingesetzt. In der Herz Jesu-Kirche habe es im Eingangsbereich geglost. Letztlich standen fünf Feuerwehren mit 93 Mann im Einsatz, teilte Bezirkskommando-Sprecher Gutlederer mit.

Die Ermittlungen gingen "ganz klar" in Richtung Brandstiftung, sagte Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt, das gemeinsam mit Beamten des Bundeskriminalamtes und örtlichen Kräften ermittelt. An den Brandorten kamen auch Hunde zum Einsatz. Sämtliche Kirchen in Amstetten würden in den kommenden Tagen verstärkt überwacht, so Rosenbaum. Die Ermittlungen dauerten am Sonntagabend an.

Zeugen sahen Vedächtigen

Zeugen gaben an, einen möglichen Verdächtigen im Nahbereich der Stadtpfarrkirche und der Herz Jesu-Kirche gesehen zu haben. Der Mann soll 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und von sportlicher Statur sein. Er habe einen betrunkenen Eindruck gemacht. Die weitere Personsbeschreibung: Dünklere, kurze Haare, bekleidet u.a. mit einer schwarzen Daunenjacke, Skaterjean und weißen Turnschuhen. Anhand der Angaben wurde ein Phantombild angefertigt.

Die Brände dürften mit einem Feuerzeug oder mit Zündhölzern gelegt worden sein, so Rosenbaum. Tatunterstützende Flüssigkeiten seien bei den Untersuchungen nicht festgestellt worden.

Die Diözese St. Pölten reagierte betroffen auf die Brandanschläge. Sprecher Eduard Habsburg-Lothringen betonte laut "Kathpress", dass es "keine Hinweise für eine politisch motivierte Tat" gäbe. Die Kirche erhoffe sich "rasche Aufklärung". (APA, 23.12.2012)