Kabul - Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat Ausländer für den Großteil der Korruption in dem Land verantwortlich gemacht. Der für 2014 geplante Rückzug der NATO-Truppen aus Afghanistan werde dem Land daher helfen, sich der Korruption zu entledigen, sagte Karzai anlässlich des Welttags gegen Korruption am Samstag in Kabul. "Die Korruption in unserer Verwaltung ist klein, der Hauptteil der Korruption mit hunderten Millionen Dollar ist nicht unserer", sagte Karsai weiter.

Afghanistan, das seit dem Einmarsch der US-geführten Truppen mehrere Milliarden Dollar an Hilfen erhalten hatte, gilt als eines der korruptesten Länder der Welt. Vor allem der Skandal um die Bank von Kabul hatte die Öffentlichkeit erschüttert. Ein Betrug mit dem Volumen von 900 Millionen Dollar hatte das einst größte Geldhaus des Landes an den Rand des Bankrotts gebracht.

Der Einsatz der Friedenstruppe ISAF läuft Ende 2014 aus. Allerdings will die internationale Gemeinschaft auch danach die Sicherheit und den Wiederaufbau in Afghanistan unterstützen. Auch die Bundeswehr ist dort stationiert. (APA, 22.12.2012)