Wien - Wissenschafter am Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) haben im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts 75 Genregionen identifiziert, die bei der Entstehung und Funktion von roten Blutkörperchen eine Rolle spielen. Die Arbeit ist jetzt in "Nature" erschienen.

"Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse geben Aufschluss über die Entstehung und Funktion von roten Blutzellen und könnten in Zukunft etwa in der Behandlung von Blutarmut Einsatz finden", berichten die Forscher. An den Arbeiten beteiligt waren IMBA-Chef Josef Penninger und Ulrich Elling von diesem Institut. Als Basis diente die Analyse des Genoms von 135.367 Personen. Per Bioinformatik identifizierten die Forscher 121 Kandidatengene, die in unmittelbarer Nähe dieser Gen-Regionen liegen. Sie sind wahrscheinlich direkt an der Regulierung von roten Blutkörperchen beteiligt.

Genaueste genetische Landkarte

Ulrich Elling, Co-Erstautor der Studie, erklärter dazu: "Dies ist wohl die genaueste genetische Landkarte, die jemals bei Menschen für Blutzellentwicklung gemacht wurde. Jedoch sind solche Daten immer Assoziationen, und deshalb verwendeten wir die Fruchtfliege Drosophila Melanogaster, um die Funktion der Kandidatengene experimentell zu testen. Dafür schalteten wir die betreffenden Gene aus und konnten so deren Funktion in der Entwicklung von Blutzellen in der Fliege entschlüsseln." (APA/red, derStandard.at, 20.12.2012)