Beamte verdienen besser als alle anderen, weil sie im Schnitt besser ausgebildet und zwölf Jahre älter sind als Angestellte - sagt der Rechnungshof in seinem neuen Einkommensbericht.

Wird so sein. Die Zeiten, wo für Beamte der Spruch galt: "Da hast nix, dafür aber fix", sind jedenfalls lange vorbei. Das mittlere Einkommen aller unselbstständig Beschäftigten im Jahr 2011 betrug laut dem Rechnungshof-Bericht 24.843 Euro/Jahr brutto. Die Beamteneinkommen liegen mit 49.274 Euro/Jahr ganz weit vorne. Die Vertragsbediensteten (im öffentlichen Dienst) stehen mit großem Abstand an zweiter Stelle: 29.103 Euro. Dann erst kommen die Angestellten mit 28.092 Euro und die Arbeiter mit 18.157 Euro Jahresbrutto.

Die Kluft zwischen "Arm" und "Reich" verläuft also ganz sicher auch zwischen dem ungeschützten und dem geschützten Sektor (wobei die Pensionen von Beamten und Quasi-Beamten - etwa in der Sozialversicherung - ebenfalls viel höher sind).

Diese Kluft verläuft aber auch zwischen den zahlenmäßig enorm gestiegenen Teilzeitbeschäftigten (und sonstigen atypisch Beschäftigten) und den "normalen" Arbeitnehmern, zwischen schlecht Ausgebildeten und besser Ausgebildeten.

Aber unterm Strich bleibt, dass die arbeitsplatzmäßig am besten Geschützten auch am besten verdienen und die höchsten Pensionen beziehen. Ein Thema für die "Gerechtigkeits"-Debatte?
(Hans Rauscher, DER STANDARD, 21.12.2012)