Sechs Monate nachdem Krebs auf die Liste der Krankheiten gesetzt wurde, für die Entschädigungen aus dem Fonds für 9/11-Opfer zustehen, behauptet nun eine Studie im Auftrag des New Yorker Health Departments, dass es keine Verbindung zwischen den vorliegenden Krebserkrankungen und den Ereignissen des 11. September gibt. Die Studie basiert auf den Untersuchungsergebnissen von 55.700 Personen. Unter die Lupe genommen wurden sowohl die Krankheitsgeschichten von Rettern und Arbeitern als auch von Anrainern und anderen Personen, die am Tag des Anschlages nahe der Twin Towers waren.

Man habe nach Auswertung aller Ergebnisse keinen signifikanten Anstieg der Krebserkrankungen beobachten können. Allerdings seien drei Krebsarten - eine Art von Knochenmarkkrebs, Prostatakrebs und Schilddrüsenkrebs signifikant öfter aufgetreten als andere Arten, allerdings nur bei Rettern und Arbeitern, die bei den Aufräumarbeiten beschäftigt waren. Es sei aber noch zu früh, um wirklich einen wissenschaftlich fundierten Zusammenhang zu behaupten.

Das Fehlen klarer Beweise für einen Zusammenhang zwischen Krebs und dem 11. September wirft nun Zweifel über die Entscheidung der Bundesregierung im Juni auf. Damals waren insgesamt 50 verschiedene Arten von Krebs auf der Liste der Personen gesetzt worden, denen Entschädigung im Rahmen des Compensation Acts zustehen. 

Dr. Thomas A. Farley, Gesundheitsbeauftragter von New York City, meinte in einem Interview, es sei zu früh, um die Liste in Frage zu stellen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass definitive Aussagen ohnehin erst nach Jahrzehnten getroffen werden könnten. Man habe sich in dem Bewusstsein für die Aufnahme in die Liste entschieden, dass niemand 20 bis 30 Jahre auf eine fundierte Entscheidung warten könne. (red, derStandard.at, 19.12.2012)