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Ein US-Hedgefonds hatte das richtige Händchen und verdiente ordentlich mit Griechenland.

"Daumen rauf", kann man wohl kaum meinen, wenn man über Griechenland spricht. Zwar hat die US-Rating-Agentur Standard & Poor's eben die Kreditwürdigkeit des Landes mit einem Schlag um sechs Stufen auf B- angehoben, doch muss man schon ein risikofreudiger Zocker sein, um auf das krisengebeutelte Land zu wetten. So geschehen beim Hedgefonds Third Point, geleitet vom US-Milliardär Dan Loeb (51), der mit griechischen Anleihen 500 Millionen Dollar (etwa 380 Millionen Euro) verdiente, wie die Financial Times berichtet.

Die US-Heuschrecke setzte darauf, dass die Euroländer Griechenland nicht hängen lassen und das Land mit Hilfe des Rettungsfonds einen Teil seiner Schulden zurückkaufen kann und die EU-Institutionen alles daran setzen, einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu verhindern. Third Point kaufte eine Position griechischer Anleihen von einer Milliarde Dollar zum Wert von je 17 Cent je Anteilschein.

Als Griechenland Anfang Dezember in der Lage war, von seinen Gläubigern Staatsanleihen zurückzukaufen, lag der Wert der Papiere im Schnitt bei 34 Cent pro Euro. Third Point verkaufte einen Großteil seiner Position an den griechischen Staat und wurde dadurch um eine halbe Milliarde Dollar reicher. Einen beträchtlichen Anleihenstock will Loeb allerdings weiter halten, da er davon ausgeht, dass der Wert griechischer Anleihen 2013 noch weiter steigen wird. Um bis zu 40 Prozent, schätzen die Analysten des Hedgefonds. (red, derStandard.at, 19.12.2012)