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Silvio Berlusconi bei seinem Auftritt auf Rai 1 in der Show "Porta a porta" am Dienstag.

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Italiens Mitte-links-Block protestiert vehement gegen Medienunternehmer Silvio Berlusconi, der in den letzten Tagen in Hinblick auf seine Premierkandidatur für die Parlamentswahlen eine massive Medienkampagne gestartet hat. Nach einem zweistündigen Monolog im Rahmen der von seinem "Canale 5" ausgestrahlten Sonntagsshow "Domenica Live" und einem Auftritt bei dem von seinem "Rete 4" gesendeten Programm "Quinta Colonna" zeigte sich der Ex-Premier am Dienstagabend auch bei der von der RAI ausgestrahlten Polit-Show "Porta a Porta". Hier wurde er fast zwei Stunden lang vom Starjournalisten Bruno Vespa interviewt.

Weitere TV-Auftritte Berlusconis in seinen Fernsehkanälen sind noch im Laufe dieser Woche geplant. Berlusconi rennt gegen die Zeit an. Sollten Neuwahlen für den 17. Februar angekündigt werden, wie in Rom spekuliert wird, würde schon Anfang Jänner das sogenannte Par Condicio-Gesetz in Kraft treten, das 45 Tage vor dem Urnengang Wahlwerbung der Parteien im Fernsehen streng regelt. Berlusconi müsste dann seine TV-Auftritte stark einschränken. Daher bemüht sich Berlusconi um eine Verschiebung des Wahltermins.

Resultate durch TV-Auftritte

Berlusconi zeigte sich überzeugt, dass seine Partei "Volk der Freiheit" (PdL) auf 40 Prozent der Stimmen kommen könne. Um dieses Resultat zu erreichen, müsse er jedoch seine Medienkampagne intensivieren, wurde Berlusconi von seinen Mitarbeitern zitiert.

Mitte-links-Chef Pierluigi Bersani machte sich über Berlusconis intensive Medienkampagne lustig. "Er weiß nichts anderes, als im Fernsehen aufzutreten. Das ist sein Job, er soll ruhig weitermachen. Wir werden trotzdem die Wahlen gewinnen", meinte Bersani.

Berlusconis TV-Auftritte bewirken jedoch laut Umfragen Resultate. Nach PdL-Angaben konnte die Partei um drei Prozentpunkte auf 17,4 Prozent zulegen, seitdem Berlusconi seine Premierkandidatur angekündigt hat. (APA, 19.12.2012)